SPIELBANN - Die Ballade von der "Blutigen Rose"
Mehr über Spielbann
- Genre:
- Dark Rock / Folk Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Trisol
- Release:
- 13.01.2017
- Hier kommt dein Tag (Es war kEinmal)
- UnSchönheit
- Der volle Mond steht überm Wald
- Wo sie warten
- Herz der Finsternis
- Heiße Asche
- Tanz, Königin, tanz
- Dorothea
- Meerjungfrauenbeine
- Die Ballade von der "Blutigen Rose"
SPIELBANN in der Selbstfindungsphase!
Nahezu märchenhaft präsentiert sich SPIELBANN mit dem Titel und dem Cover-Artwork des neuen Opus der Saarländer: "Die Ballade von der "Blutigen Rose"" schlägt inhaltlich in die viel besungene Kerbe von schwindsüchtiger Liebe, heroischen Taten und verstoßenen Außenseitern. Musikalisch hat sich die Gruppe um das Frontduo Seb Storm und Nic Frost vom Mittelalter-Image wegbewegt. Druckvolle Klangwelten und dramatische Spannungsbögen, eng verbunden mit der tiefschwarzen Tristesse dunkelrockiger Elemente, erinnert die neue Scheibe an eben jene Gothic-Größe, die "Die Ballade von der "Blutigen Rose"" in der Produktion tatsächlich stark beeinflusst hat: SPIELBANN klingt in manchen Punkten tatsächlich mittlerweile fast wie ASP.
An sich erst einmal ein Grund zur Kritik, gehen die beiden Stimmen der Sänger jedoch in den virtuosen, treibenderen Nummern unter. Vor allem die sanfte, liebliche Stimme von Nic Frost weiß sich in hymnischen Liedern wie dem Opener 'Hier kommt dein Tag' nicht wirklich zu behaupten. Der krasse Kontrast fällt im direkten Vergleich mit den Gasteinsätzen von ASP und seiner dunklen, kräftigen Stimme umso deutlicher auf.
Gut, dass sich die persönliche Note von SPIELBANN im Laufe des Albums entfaltet und die Band selbstbewusster zu werden scheint. Besonders schön gelungen ist so der Track 'Der volle Mond steht überm Wald', bei dem die eben noch so gescholtene Nic Frost sich in immer emotionalere und sängerische Höhen schraubt. Eine klassische Dark Rock Nummer mit catchigem Refrain, der auch noch Stunden danach hängen bleibt!
Ebenfalls eine Perle ist die "Spieglein, Spieglein an der Wand"-Metapher "UnSchönheit". In den Lyrics ein wenig holprig in den Strophen, entpuppt sich der Song als eine der härteren Nummern - eine Gangart, die Sänger Seb sehr gut zu Gesicht steht!
Einen Mangel an Vielseitigkeit kann man SPIELBANN damit auf der neuen Platte sicherlich nicht vorwerfen. Fast schon wirkt es, als testeten sich die Musiker auf "Die Ballade von der "Blutigen Rose"" - sie zeigen sich experimentierfreudig und wagemutig. Damit treffen sie nicht immer meinen Geschmack, machen jedoch neugierig auf die weitere Entwicklung der Dark-Rock-Kombo und setzen jede Menge neue Impulse. In Zeiten, in denen viele Bands sich jedoch selbst limitieren, rechne ich ihnen diesen Mut hoch an.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Leoni Dowidat