SPIELBANN - In Gedenken
Mehr über Spielbann
- Genre:
- Mittelalter / Modern Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Trisol / Soulfood
- Release:
- 28.10.2015
- Der Hüter
- Auferstehung
- Geister die ich rief
- Die weiße Frau
- In alle Ewigkeit
- Aquarell
- Grfrorenes Blut
- Haus des Vergessens
- Monster, Monster
- Lebewohl
- Hydra
- HeimSuchung
- Sünder ohne Namen
- In alle Ewigkeit (Akustik Version)
Emotionale Tonkunst zwischen Mittelalter und Moderne!
Man kann wahrlich darüber streiten, ob der musikalische Output von SPIELBANN tatsächlich etwas Originelles mit sich bringt. Die musikalische Weltreise, die irgendwo bei IN EXTREMO beginnt, sich über die etwas forscheren Gitarrensounds von SUBWAY TO SALLY zieht und schließlich die finstere Epik von L’AME IMMORTELLE und bisweilen auch WITHIN TEMPTATION erreicht, hat man an anderer Stelle schon einmal in sehr ähnlicher Form wahrgenommen. Vergleicht man "In Gedenken" jedoch mit den letzten Werken jener Vertreter, muss man konstatieren, dass SPIELBANN durchaus die Konkurrenzfähigkeit mitbringt, um sich in der Szene zu behaupten. Und eigentlich ist es ja auch nur das, was am Ende zählt.
Immerhin zwölf Stücke haben es auf das neue Epos geschafft, zwei weitere sind der Erstauflage als Bonus angehängt, so dass man durchaus schon ordentlich Masse aufbietet, um die aktuelle Scheibe zu pushen. An musikalischer Klasse soll es darüber hinaus aber auch nicht scheitern, sei es nun bei den wenigen Versuchen, das Mittelalter mit zeitgemäßen Einflüssen wiederzubeleben ('HeimSuchung'), oder eher bei den fast schon Pop-affinen Bombastnummern, von denen 'In Gedenken' mit 'Haus des Vergessens' und 'In alle Ewigkeit' auch einige würdige Vertreter ankarrt. Die vielen Facetten, die sich im Sound der neuen Scheibe wiederspiegeln, setzen sich quasi aus den besten Elementen mehrerer Genres zusammen, werden durch Synthies und deftige Gitarren kontrastierend erweitert, geben sich aber eben auch nicht der Versuchung hin, massentaugliche Hits komponieren zu müssen, obschon die entsprechenden Qualitäten sicherlich vorhanden sind. Die emotionale Seite der Musik steht vielmehr im Vordergrund und bewahrt das Gros des Materials deutlich davor, mit kitschbehafteten Elementen versehen zu werden - und das zahlt sich schließlich aus. Songs wie 'Die weiße Frau' und das balladeske 'Aquarell' sind schlichtweg toll, 'Geforenes Blut' und 'Geister, die ich rief' überzeugen mit herrlichen Widerhaken, und in der Draufsicht ist überdies keine Nummer erkennbar, der man eine nachhaltige Schwäche nachsagen darf.
Die Originalität sei in diesem Fall also nicht gepriesen, aber das will sie auch gar nicht sein. Die Feinfühligkeit in den Arrangements und der stete Pendel zwischen zerbrechlichen und kraftvollen Momenten ist der Schlüssel zum Erfolg - und den will man SPIELBANN mit diesem Werk auch gönnen!
Anspieltipps: Haus des Vergessens, Aquarell, Hydra
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes