SPINAL CORD - Remedy
Mehr über Spinal Cord
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Crash Music Inc.
- Release:
- 10.08.2004
- Intro
- Breeder Of Corruption
- Apocalypse Time
- Remedy
- Agony
- MTCH-MSTS (New Life)
- Fake
- Chosen No More
- Blind Ignorant
- Art
- Tears
- There's Nothing
Alles wird gut. Alles wird gut. Alles wird gut. Auch bei Bands, die SPINAL CORD heißen. Denkt man doch bei solch einem Namen automatisch an die legendären SPINAL TAP. Aber SPINAL CORD aus Polen haben mit derlei Poser-Rock null und nothing zu tun. Nein, diese Jungs lassen die Death-Metal-Brezel namens "Remedy" los, um die hungrigen Münder der todesmetallischen Fangemeinde zu stopfen. Und dieses Remmidemmi-Gebäck mundet gar wohl, enthält es doch all die fies-sinistren Parts, die schon Bands wie MORBID ANGEL oder IMMOLATION so genial machen. Die Polen spielen dabei nicht minder tight und konsequent als ihre amerikanische Konkurrenz, nur ganz wenige Riffs und Frickeleien sind zu langatmig geraten. Denn besonders am Anfang von "Remedy" fällt der Death-Metal-Hammer gelinde gesagt abwechslungsarm. Aber mit zunehmender Spieldauer verschärft sich das Niveau beträchtlich, greifen SPINAL CORD doch immer öfter auf wirklich fesselnde Death-Metal-Strukturen zurück. Dazu prasselt eine staubtrockene Produktion aus den Boxen. Eine Ladung von dem dabei aufgewirbelten Staub muss auch Sänger Smoq abbekommen haben, klingt sein Gegrowle doch wie ein heiserer Erdendämon an der Endstation Verdammnis. Dazu fallen einzelne Songs wie das Titelstück dermaßen brachial aus, dass ob solch verbissener Boshaftigkeit die Pulszahl beim Hören automatisch nach oben schnellt. Es sind immer wieder diese hintergründig-gitarresken Gemeinheiten wie in 'Agony', die wohlige Schauer in der todesmetallischen Kopfzentrale auslösen und für ihre Wirkung keinerlei Keyboard nötig haben. Nicht durch Zufall erinnert denn auch das Cover an Bands wie DEATH oder CARCASS, die für ihre Götterstreiche auch keine elektronische Tastenunterstützung brauchten. Genausowenig brauchen SPINAL CORD Schockeffekte, die Texte bewegen sich im gehobenen Niveau der Religions-, Globalisierungs- und Weltkritik.
Demnach ist SPINAL CORDs 37-minütige Debütscheibe zwar nicht die innovativste Scheibe des Jahres, sicher perfektionieren die fünf Typen mit "Remedy" auch kein gesamtes Genre oder sind gar massenkompatibel. Das ist aber kein Grund zur Sorge. Denn auf diesem Erdenrund laufen eben nicht nur Milliarden ahnungsloser Popfans herum, sondern auch Abertausende Death-Metal-Heads mit dem Hang zu morbid-technischem Todesblei. Und diese Mädels und Jungs sind mit "Remedy" bestens bedient. Mahlzeit!
Anspieltipps: Remedy, Agony, Blind Ignorant
- Redakteur:
- Henri Kramer