SPINY NORMEN - Spiny Normen
Mehr über Spiny Normen
- Genre:
- Psychedelic Rock / 70's Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Riding Easy Records
- Release:
- 02.03.2018
- Arrowhead
- Wrecko Wild Man Ride
- Carry Your Water
- The Monkeyweasel
- To Meet The Mad Hatter
- The Bell Park Loon
- In The Darkness Of Night
- The Sound Of Younger Times
Psychedelic-Geschichtskurs der besonderen Art.
Zweifelsohne haben die Jungs von SPINY NORMEN einige Trips eingeworfen, bevor sie die Ideen zu ihrer ersten Platte ausgearbeitet haben. Die Band wurde bereits Ende der 70er in einer Houstoner Studentenkommune gegründet und wollte eigentlich nur ein bisschen mit psychedelischen Sounds und den dazugehörigen Substanzen experimentieren, spielte aber immerhin einige Tracks ein, mit der sich ein ganzes Album füllen ließ. Doch der selbst betitelte Erstling wurde im Anschluss nicht veröffentlicht, und obwohl ein Track auf einer Compilation landete und dort auch reichlich Applaus bekam, wurde das Projekt irgendwann wieder sang- und klanglos eingestampft und in den verstaubten Geschichtsbüchern fortan als Randnotiz geführt.
Kürzlich stolperten die Musiker jedoch wieder über ihr damaliges Material und stellten fest, dass die zeitlose Klangkulisse auch vier Jahrzehnte später noch funktioniert. Man buddelte die alten Aufnahmen wieder aus, einzelne Passagen mit passenden Samples und präsentiert nun, eine halbe Ewigkeit nach den Originalaufnahmen, endlich das Ergebnis der damaligen Zusammenarbeit.
Und tatsächlich haben die acht Kompositionen ihren zeitlosen Charakter niemals eingebüßt. "Spiny Normen" klingt zwar gerade in der zweiten Albumhälfte extrem abgedreht und nicht sonderlich strukturiert, schafft dabei aber intensive Stimmungen, die so manchen halluzinogenen Trip musikalisch widerspiegeln. "Spiny Normen" ist zu nicht unwesentlichen Teilen das Resultat eines drogenschwangeren Aufeinandertreffens einiger ambitionierter, risikobereiter Musiker, die sich für einen kurzen Moment dieser ganz besonderen gemeinsamen Leidenschaften gewidmet haben und schließlich jede Schräglage auskosten wollten, weil die Grenzenlosigkeit der Gedanken auch in den komponierten Noten reflektiert werden sollte. Die acht Tracks sind dementsprechend nicht leicht zu konsumieren, inhaltlich aber auf einem recht hohen Intensitätslevel, das gerade dann so richtig befeuert wird, wenn die rein instrumentalen Passagen sich Raum verschaffen - so zum Beispiel in 'To Meet The Mad Hatter' und 'The Sound Of Younger Times', die zusammen mit dem schwungvollen Opener 'Arrowhead' als Anspieltipps für einen ziemlich abgefahrenen, meist freakigen, zuletzt aber wirklich lohnenswerten Release aus dem Psychedelic-Archiv genannt seien. Wer weiß, was wohl passiert wäre, hätte SPINY NORMEN schon anno '78 durchgezogen...
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes