SPIRIT CORPSE - Grave New World
Mehr über Spirit Corpse
- Genre:
- Dark Metal
- Label:
- Powerrocker Records
- Release:
- 04.10.2005
- Grave New World
- Weeping A Lake Of Blood
- The Invisible Man
- Reborn
- Moonlight Shadow
Ein neues Kapitel in den Geschichten aus der Gruft. Bei SPIRIT CORPSE aus Osnabrück geht's augen- und ohrenscheinlich düster zu. Nach zwei Longplayern ist "Grave New World" zwar nur eine EP von 25 Minuten Länge geworden, aber im nächsten Jahr soll dann ja das Langeisen Numero drei nachfolgen.
Also betrachten wir uns die fünf Stücke einmal näher. Zunächst ist Dark Metal nur eine grobe Umschreibung dafür, was es auf "Grave New World" zu hören gibt. Die Ingredienzien stammen aus Bereichen von Black / Gothic Metal bis hin zu klassischem Heavy Metal und Rock'n'Roll. SPIRIT CORPSE erinnern mich manchmal an alte SENTENCED ('Weeping A Lake Of Blood') und insbesondere der Titeltrack kann einen gewissen Black-Metal-Einschlag nicht verleugnen. Klingt alles gar nicht übel, auf den Sack gehen mir allerdings die aufdringlichen Keyboardteppiche. Das ist mit Sicherheit des Guten etwas zu viel. Dieses Gedudel macht die an sich ordentlichen Stücke doch etwas kaputt.
Absolut herausragend ist das Cover von MIKE OLDFIELDs 'Moonlight Shadow'. Überhaupt auf die Idee zu kommen solch einen Song zu verwursten ist das eine - aber im neuen Gewand klingt er auch noch richtig klasse. Hier haben SPIRIT CORPSE einen Volltreffer gelandet, aber auch die eigenen Songs laufen ganz angenehm rein. Das liegt daran, dass die Stücke sehr eingängig und mit einprägsamen Melodien ausgestattet sind. Im Umkehrschluss würde ich die Musik von SPIRIT CORPSE allerdings auch nicht als besonders anspruchsvoll oder herausfordernd für den Hörer bezeichnen. Aber das muss ja auch nicht immer der Anspruch sein.
Dass man sich selbst nicht so ernst zu nehmen scheint, legen das Bandfoto im Booklet (das mit Horror-Show-Klischees spielt) oder auch die kolportierte Bandcharakterisierung "Das hier sind die bösen IRON MAIDEN" nahe (somit ist "Grave New World" wohl sogar doppeldeutig zu verstehen). Insgesamt liefert die EP eine ordentliche Portion Dark Metal, von der man ganz gewiss keinen Ohrenkrebs bekommt, auch wenn zum Genre-Highlight dann doch noch ein gutes Stückchen fehlt.
Anspieltipps: Grave New World, Moonlight Shadow
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer