SPIRIT MOTHER - Trails
Mehr über Spirit Mother
- Genre:
- Heavy Psych / Desert Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Heavy Psych Sounds
- Release:
- 13.09.2024
- Passage
- Trails
- Veins
- Emerald
- Below
- Tonic
- Vessel
- Voyeur
- Given
- Wolves
Mehr als eine intensive Riff-Meditation.
Heavy Psych kann schon mal langweilig sein, wenn das Vertrauen nur den schweren Riffs gilt und alles auf Effekte abgestellt ist, aber Gefühl und ein Händchen fürs Songwriting fehlen. Nicht so bei SPIRIT MOTHER, deren Zweitwerk mit dem passenden Titel "Trails" den auf dem Erstling "Cadets" aus dem Jahr 2020 eingeschlagenen Weg konsequent weiterverfolgt. Halt, das stimmt nicht ganz, denn die Songtitel auf der neuen Full-length kommen im Gegensatz zum Debüt mit nur jeweils einem Wort aus! Irgendwie passt das auch zur Musik, die gelegentlich zwar auch mäandert oder sich arabeskenhaft verzweigt, aber dennoch immer schnell wieder auf den Punkt kommt. Jeder Song ist dabei wie eine Filmsequenz aus einem Roadmovie mit weiten Landschaften und intensiven Eindrücken. Apropos Landschaft: Man hört, dass SPIRIT MOTHER im natürlichen Habitat von Tumbleweed, Rennkuckuck und Gila-Krustentier tiefe Wurzeln geschlagen hat. Neben Heavy Psych gibt es Desert Rock und Americana auf die Ohren.
SPIRIT MOTHER gehört zu den Bands, deren Sound so abgestimmt ist, dass alle Komponenten sich zu einem großen Ganzen fügen und eine maximale Wirkung erzielen. Besonders toll finde ich das Geigenspiel von SJ, die auch für den Hintergrundgesang verantwortlich ist. Durch diese Klänge ergibt sich ein natürliches Gegengewicht zu dem von knarzig-knurrigen Effekten geprägten Gitarrenspiel. Stellenweise bekommen die Songs dadurch auch eine ganz leichte Folk-Note oder ihnen haftet etwas orientalisch Schwebendes an. Der leicht raue Gesang von Bassist Armand Lance ist trotz einiger Ausbrüche in der Regel eher zurückgenommen und lässt den Instrumenten genügend Freiraum. Der Sound von SPIRIT MOTHER ist jedenfalls unverkennbar.
Die Stücke sollten übrigens nach Möglichkeit als Album von Anfang bis Ende genossen werden, da nur so der perfekte Flow fassbar wird. Auch die Songabfolge spielt hier eine nicht zu unterschätzende Rolle. Lasst euch einfangen von der hypnotischen Kraft und dem Groove von "Trails"!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jens Wilkens