SPIRIT WEB - Spirit Web
Mehr über Spirit Web
- Genre:
- Power Metal
- Label:
- Mausoleum Records
- Ghostly Chill
- Sleeping Shadows
- Cut You Loose
- Osiris By The Judge
- Foolish Hope
- Once Beyond
- Madness Creeps
- Never Time
- Days Of Nowhere
- Undevine Intervention
- Reflections And Sighs
- Dreams Never Ending
- Blind Faith
Eigentlich hat diese Scheiblette ja schon zwei Jährchen auf dem Buckel. Aber da die Erstveröffentlichung als Eigenpressung auf dem bandeigenen Label STENTORIAN Records erschien und somit an den meisten Lesers sang- und klanglos vorbei gerauscht sein dürfte, kommt das offizielle Nachschieben auf MAUSOLEUM Records extrem passend.
Der Chicago Vierer birgt einige hochkarätige Namen in seinen Reihen. Da hätten wir neben Gitarrist Paul Speredes auch gleich Scott Huffman von den sehr vielversprechend gestarteten Newcomern SYRIS, die uns 1997 mit dem tollen Powerscheibchen „Unseen Forces“ überraschten. SYRIS lösten sich leider kurz nach diesem Silberling auf, aber Paul startete im direkten Anschluß SPIRIT WEB. Im Underground von Chicago geeignete Bandenmitglieder für eine lupenreine Powermetalband zu finden entpuppte sich als recht schwieriges Unterfangen. Aber mit Tony Rios als Taktgeber (ex- WINTERKILL) und vor allem Brent Sullivan als Bassmonster – dem interessierten Hörer solcher Klänge als dominant exaltierter Viersaitenzupfer der Götter SLAUTER XSTROYES bestens bekannt – fand man die gesuchte Unterstützung als Rhythmussektion.
Schon nach kurzer Zeit erschien das hier vorliegende Album, das allerortens über den grünen Klee gelobt wurde. Nun hat die Breite Masse die Chance diese Lobeshymnen selbst nachprüfen.
Im Verhältnis zu SYRIS gehen SPIRIT WEB weitaus vertrackter und bisweilen beinahe progressiver vor. So klingen die langen Songs aufs erste Ohr ziemlich kopflastig und so gar nicht nach Powermetal. Erst nach zwei- bis dreimaligen Hören entpuppen sich solche Kracher wie das megatreibende „Sleeping Shadows“ als Schädelspalter.
Oder genehmigt euch das herrlich eingängige (die rühmliche Ausnahme auf dem Album) „Osiris By The Judge“, das alles Attribute eines Güteklasse 1 US Metaltracks in sich vereint.
Ansonsten dominiert Abwechslung an allen Ecken und Enden. Ob nun fettes Riffing oder Tapping, ob akustisch-atmosphärisch oder leicht zerfrickelnd-kopflastig : SPIRIT WEB meistern alle Schattierung der alten Powermetal Schule mit Bravour.
Eine Warnung an alle, die nicht auf sirenenhaftige Stimmen stehen. Hier sollte ein Hörprobe genommen werden ! Mich stört Scott`s grandioses Organ nicht im geringsten, da er auch in tieferen Gewässern ganz ausgezeichnet zu segeln versteht.
Einziger Wermutstropfen für mich ist das relativ unspektakuläre Auftreten des Herrn Sullivan am Baß. Da gefällt er mir bei SLAUTER XSTROYES mit seinem Rickenbacker Sound doch um einiges besser. Am das nur am Rande.
Und für alle, die das Album bereits als Eigenveröffentlichung gekauft haben, sei erwähnt, daß Mausoleum Records hier noch mal zwei Extratracks draufgelegt haben. Mit „Dream Never Ending“ und „ Blind Faith“ bekommen wir nochmal zwei Sahnehäubchen als Bonus geliefert.
Anspieltips: „Sleeping Shadows“, „Osiris By The Judge“, „Never Time“
- Redakteur:
- Holger Andrae