SPIRITUAL BEGGARS - Another Way To Shine (Re-Release)
Mehr über Spiritual Beggars
- Genre:
- Stoner Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Sony
- Release:
- 26.06.2015
- Magic Spell
- Blind Mountain
- Misty Valley
- Picking From The Box
- Nowhere To Go
- Entering Into Peace
- Sour Stains
- Another Way To Shine
- Past The Sound Of Whispers
Steinig doomige Zeitreise
Nachdem Kollege Peter Kubaschk schon mit den wiederveröffentlichten und aufgemotzten Vinyl-Pressungen von "Mantra III" und "On Fire" in Berührung kam, darf auch nun meine Wenigkeit an den Re-Releases von SPIRITUAL BEGGARS große Freude haben.
Zum einen sticht die 1996er-Platte "Another Way To Shine" dank wunderbarem Retro-Hippie-Psychedelic-Artwork in Großformat schon deutlich heraus. Drei Herrschaften als Zentauren mit langer Haarpracht, skuril gezeichnete Tierchen links und rechts und Farben, bei denen man unweigerlich 46 Jahre zurückdenkt – optisch macht das zweite Scheibchen der Stoner-Schweden um Workaholic Michael Amott schon eine Menge her. Jedoch fand ich das ursprüngliche Original-Cover auch schon sehr ansprechend.
Zum anderen verzückt mich auch der Inhalt dieser Scheibe immer wieder auf's Neuste: Ein wenig TROUBLE hier, ein bisschen KYUSS dort und dank deftiger CATHEDRAL-Note im Stoner-Gewand konnten Fans schon Mitte der 1990er sehen, wohin die Reise in den kommenden Jahren gehen wird. Der Groove vom eröffnenden 'Magic Spell', dem Doom-Mammut 'Picking From The Box' und 'Sour Stains' ist richtig gelungen, die Bassläufe wummern bestens in der Magengegend und Sänger "Spice" Sjöstrand hat den Songs damals die nötige Würze verliehen. Als Jungspund, der dank familiärem Geschmack bereits früh mit "Another Way To Shine" und SPIRITUAL BEGGARS im Allgemeinen in Berührung kam, ist diese Platte immer wieder ein nostalgischer Genuss.
Speziell an wärmeren Tagen, an denen die Hitze kaum auszuhalten ist und man sich an dem kochend-heißen Sand unter den Sohlen die Füße verbrennt, entfaltet der Rundling seine ganze Blüte. Ein wirklich gutes Album also, das jedoch auch ein paar Geschwindigkeitswechsel gut vertragen hätte, da im stetigen Mid-Tempo die volle Spieldauer von knapp 50 Minuten unter Umständen etwas ermüdend wirkt. Doch der wahre SPIRITUAL BEGGARS-Indianer kennt keinen Schmerz und hat anno 2015 sehr viel Spaß an der 180 Gramm schweren, transparent schimmernden, grünen Schallplatte, die dank knarzendem Plattenspieler noch zusätzliches Flair bekommt.
Eine beigefügte CD mit allerlei Boni und Liner-Notes von Amott persönlich runden das erstklassige Bild, was das Fanauge von diesem Album eh schon hatte, bestens ab. Wer kann bei diesem Cover schon widerstehen? Richtig, denn anstatt das vergangene Schaffen lieblos wiederzuveröffentlichen, legen sich Schwedens Vorzeige-Stoner ins Zeug und lassen SPIRITUAL BEGGARS-Herzen höher schlagen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp