SPIRITWORLD - Deathwestern
Mehr über Spiritworld
- Genre:
- Hardcore / Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Century Media
- Release:
- 25.11.2022
- Mojave Bloodlust
- Deathwestern
- Relic Of Damnation
- Purafied In Violence
- Ulcer
- Committee Of Buzzards
- The Heretic Butcher
- Moonlit Torture
- Crucified Heathen Scum
- Lujuria Satanica
- 1000 Deaths
Wo Western draufsteht, ist metallischer Hardcore drin.
Die Band SPIRITWORLD aus Las Vegas scheint sich wirklich einen Spaß daraus zu machen, ihre Zuhörer und Zuhörerinnen bewusst in die Irre zu führen, denn bei den Amerikanern ist nichts so wie es äußerlich scheint. Suggerierte etwa noch das Artwork des Erstlings "Pagan Rhythms" ein Wikinger-Thema und nordisches Schwermetall, so möchte uns der Nachfolger "Deathwestern" weismachen, wir hätten es hier mit einer harten Interpretation des ureigenen amerikanischen Country-Genres zu tun.
Die Täuschung endet dabei nicht beim Coverartwork, das wie ein eigenartiger Mix aus Western, dem Filmklassiker "From Dusk Till Dawn" und einem Horrorstreifen anmutet, sondern geht auch beim Intro 'Mojave Bloodlust' weiter, das so auch durchaus in einen Spaghetti Western der Siebziger und Achtziger gepasst hätte. Erst 'Deathwestern' offenbart dann das wahre Gesicht der spirituellen Welt und offenbart eine metallische Fratze, die mit Genuss und Stolz Narben des Death, Thrash und Groove Metals zur Schau stellt. Klar, Momente der Scheibe könnte man durchaus auch im Hardcore verorten, doch insgesamt ist das hier doch eine explosive Metal-Mixtur, die mit Wucht und Kantigkeit aus den Boxen donnert.
In den besten Momenten können die Herren aus Nevada dabei wirkliche Hits aus dem Ärmel zaubern. So ist etwa der bereits erwähnte Titeltrack ein echter Volltreffer und 'Relic Of Damnation' schallt mit seiner melodischen Herangehensweise und tollen Lead-Gitarren sogar noch einen Ticken unterhaltsamer aus der heimischen Anlage. Mit wachsender Spielzeit nutzt sich das recht vorhersehbare Rezept, nach dem die elf Kompositionen zusammengebraut wurden, aber zusehends ab und immer seltener lassen mich Songs wie 'Ulcer' oder 'Crucified Heathen Scum' wirklich aufhorchen. Erst das überraschend lange 'The Heretic Butcher', das aus der kompakten 2-Minuten-Formel ausbricht, punktet noch einmal mit einem gehörigen Punk-Einschlag, coolen Riffs und einigen wirklich eingängigen Gesangslinien, die dabei aber nie auf Klargesang zurückgreifen müssen, um sich ins Gedächtnis zu brennen.
In der Abrechnung reicht es dennoch nur zu sieben Punkten, denn so gut die Höhepunkte auf "Deathwestern" sind, so austauschbar klingen die Amerikaner in ihren schwächeren Momenten. Fans von metallisch vorgetragenem Hardcore und groovigem Metal dürfen dennoch einmal ein Ohr riskieren, denn ihnen dürfte der Cocktail aus der Wüste Nevadas durchaus munden.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs