SPITFIRE (NO) - Fuel To Burn
Mehr über Spitfire (NO)
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Indie Distribution
- Release:
- 17.04.2015
- Fuel To Burn
- Damned If You Do
- Dogfight
- Nightmare
- Far Away
- Gimme Some
- I
- Down
Erdiger, aber sehr braver Hard Rock aus Norwegen.
Wir haben es hier mit dem dritten Album der norwegischen Rockband SPITFIRE zu tun, die bis vor ein paar Jahren noch den Zusatz "Supermarine" im Bandnamen trug. Die neue Scheibe "Fuel To Burn" bietet erdigen Hard Rock mit satter Produktion. Keine großen Spielereien, wenig Rotz. Das ist unaufgeregt und atmet charmant Proberaumluft. Am Ende des Tages ist es aber einfach zu brav und nicht zwingend genug, um es über eine Randnotiz hinaus zu schaffen. Die wirklich großen Momente und Höhepunkte sucht man leider vergebens.
In der ersten Hälfte des Albums kommt man über gute Ansätze nicht hinaus und leistet sich sogar lyrische Ergüsse wie 'come on, baby, light my fire/ burn my fuel is my desire/ come on, baby, take me higher'. Dafür sind die Jungs nicht sleazy genug, um das noch durchgehen lassen zu können. Der Stampfer 'Damned If You Do' wartet mit coolem Anfang und Led-Zep-Gesängen auf, während das rockige 'Nightmare' mit einem guten Riff daherkommt. Die flotten 'Dogfight' und das Titelstück kommen dagegen nicht so recht aus dem Quark. Im zweiten Teil der Scheibe bessert sich das Bild ein wenig. 'Far Away' weist einen netten Refrain auf und für 'Gimme Some' hat Schlagzeuger Ole Nic Lobo die zweite Fußmaschine aus dem Keller geholt. Insgesamt scheint der Stöckchenschwinger mit zunehmender Spielzeit eh unruhig zu werden, denn immer mehr baut er Hi-Hat-Figuren oder Breaks in sein Spiel ein. Nach dem etwas leblosen Mid-Tempo-Stück 'I' entführt man uns Zuhörer mit dem abschließenden 'Down' in die rockigen Siebziger und lehnt sich ein wenig an BLACK SABBATH an, was durchaus interessant klingt.
Wie bereits erwähnt machen die Norweger das gar nicht so schlecht, aber eben etwas arg spartanisch. Man hat schon fast den Eindruck, den Musikern gehen schon nach wenigen Minuten innerhalb der Songs die Ideen aus. Da wundert es auch nicht wirklich, dass die Scheibe mit nur knapp 30 Minuten Spielzeit für heutige Verhältnisse auch recht kurz und knackig ausgefallen ist. Sänger Jan Tore Befring macht seine Sache an vorderster Front ebenfalls sehr ordentlich, ihm fehlt jedoch genauso wie der Musik der letzte Punch, der letzte Funke an Überzeugungskraft.
Somit haben wir es abschließend mit einer Scheibe zu tun, die im heimischen Wohnzimmer nicht den gewünschten Effekt erzielt. Die Wildheit und der durchaus beabsichtigte Dreck ist nicht spürbar. Mag sein, dass der eine oder andere Song auf der anstehenden Tour mit DORO aus seinem Kokon schlüpft, "Fuel To Burn" schindet vorerst bei mir jedoch wenig Eindruck.
Anspieltipps: Gimme Some, Down, Far Away
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Chris Staubach