SPLITTER - En Sorglig Historia
Mehr über Splitter
- Genre:
- Grindcore
- Label:
- Obscene Productions
- Release:
- 01.04.2006
- Krossad
- Nersparkad (Igen)
- Haveri
- Status
- Välfärd/Likfärd
- Tidsinställd Kollaps
- Situation Stockholm Kapitel 2
- Stackars Generation
- Landets Blinda Undergang
- Tack Och Adjö
- En Plats För Alla
- När Allt Spärar Ur (demo)
- Illustrerad Djävulskap (demo)
- SS (Smarta Snubbar) (demo)
- Vidriga Skam (demo)
- Uppdrag: Bakhäll (demo)
- Slutet Spelar Roll (demo)
- Den Sista Jakten (demo)
Die hübsche Frau auf dem Cover des Debüts der neuen schwedischen Grindcore-Bastarde von SPLITTER weint bittere Bluttränen aus weißen Augen, dazu trägt sie einen altmodischen Revolver. Eigentlich muss sie keinen Grund zur Trauer haben. Denn diese Schweden lärmen auf "En Sorglig Historia" erfrischend fröhlich in der Tradition der unvergessenen NASUM: Vielleicht nicht immer ganz so progressiv, aber mit dem selben energetischen Impuls, aus dem echte Aggressionen entstehen. Die fünf Skandinavier klingen äußerst angepisst von dieser Welt – besonders Sänger Fredrik Thalberg schreit äußerst giftig, ohne Punkt und Komma, ohne Achtung vor seinen malträtierten Stimmbändern. Die Texte – sowieso unverständlich – sind komplett in schwedisch, dafür stehen immer die englischen Erklärungen drunter. In dem fetten Smasher 'Välfärd/Likfärd', der durch SKITSYSTEM-Schreihals Fredrik Wallenberg kräftige Unterstützung erhält, beschäftigen sich SPLITTER zum Beispiel mit der schwedischen Wirtschaft: "The swedish industry emigrates to countries with cheaper labour. The power moves to Bruxelles, in the hands of people that is supposed to know what's the best for us. How is this suppose to strengthen our welfare?", fragen sie anklagend in leicht holprigem Englisch.
Natürlich, SPLITTER sind eine linke Band. Das macht aber nichts, NAPALM DEATH sind das auch. Und genau wie die Jungs aus GB klingt auch die alles zermalmende Wut des SPLITTER-Quintetts ehrlich, kommt aus dem Bauch heraus und hat im renommierten Fredman-Studio den nötigen Feinschliff im Sound bekommen. Nur gegen Ende der 25-minütigen Mini-CD schwächeln die Schweden ein wenig. Denn da haben sie noch ihr Demo "Studens Chockerande Intryck" auf die CD gepackt, das mit einem räudig-schwachen Sound nur sehr undifferenziert erahnen lässt, welche großartigen Talente in diesen sicken Musikern stecken. Schade, hier wäre eine neue Aufnahme der alten Songs wohl sinnvoller gewesen. Denn so bleibt natürlich das Ende von "En Sorglig Historia" eher verhalten – ganz anders eben als die Stücke zu Beginn. Da klingen grandiose Hass-Klopper wie 'Tidsinställd Kollaps' in ihrer Wut druckvoll, mächtig – eben einfach saucool nach nordischem Grindcore-Feeling. Abgesehen von diesem Malus sind SPLITTER aber eine grandiose Band, die ihren Grindcore so dermaßen brutal abzieht, dass Entkommen kaum möglich ist: Denn eigentlich ist jeder der aktuellen Songs ein Treffer in die Schnauze, wenn auch der Schlag jeweils grindcoretypisch zeitlich kürzer ausfällt. Dafür aber wirken SPLITTER umso präziser. Eben wie ein Bombensplitter. Starke Leistung.
Anspieltipps: Alles, bis zu 'En Plats for Alla'.
- Redakteur:
- Henri Kramer