SPOCK'S BEARD - The Archaeoptimist
Mehr über Spock's Beard
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Madfish (Edel)
- Release:
- 21.11.2025
- Invisible
- Electric Monk
- Afourthoughts
- St. Jerome In The Wilderness
- The Archaeoptimist
- Next Step
Spock lebt!
Spock's Bart lebt! Durch die ungewöhnlich lange Funkstille im Hause SPOCK'S BEARD hatte ich langsam die Vermutung gehegt, dass die PATTERN-SEEKING ANIMALS die inoffizielle Nachfolge angetreten haben. Immerhin ist hier mit Dave Meros (bass), Ted Leonard (vocals) und Songwriter John Boegehold aktiv die halbe Bärtebande dabei. In den sieben Jahren zwischen "Noise Floor" und dem neuen Werk "The Arachaeoptimist" sind gleich fünf Alben der PATTERN-SEEKING ANIMALS erschienen. Wahrscheinlich liegt es daran, dass John Boegehold dieses Mal nicht als Songwriter involviert ist. Die Credits teilen sich diesmal Keyboarder Ryo Okumoto und Michael Whiteman von I AM THE MANIC WHALE, was sicherlich auf der gemeinsamen Arbeit an Ryos Soloalbum "The Myth Of The Mostrophus" fußt, wo ja auch neben Ryo mit Ted Leonard, Dave Meros, Alan Morse und ex-Bart Nick D'Virgilio beinahe mehr SPOCK'S BEARD drin steckt, als bei SPOCK'S BEARD selbst.
Bereits beim ersten Durchlauf fällt auf, dass es trotz Songwriter-Wechsels keinen wirklichen Bruch zwischen den letzten Alben und "The Archaeoptimist" gibt. Es ist offensichtlich, dass vor allem die Urmitglieder Alan Morse, Dave Meros und Ryo Okumoto genau wissen, wie ein SPOCK'S BEARD-Werk der Neuzeit zu klingen hat. Wer also denkt, er bekommt jetzt nur mehr vom Selben vorgesetzt, liegt im Grunde nicht wirklich falsch. Mit 'Afourthoughts' gibt es sogar den jetzt vierten Teil des "Beware Of Darkness"-Klassikers 'Thoughts', inklusive der gleichen Startnoten. Ich muss aber sagen, dass mich dieses "more of the same" nicht stört, weil einfach die Songs passen.
Gerade der zwanzigminütige Titeltrack ist eine Blaupause für ein abwechslungsreiches Epos, das über die gesamte Spielzeit alles zu bieten hat, was man erwartet: traumhafte Instrumentalparts mit tollen Solospots für die Protagonisten, Rhythmuswechsel, eingängige Gesangslinien, Satzgesang, mehrere Hooks und Refrains. Zumal das alles selbstverständlich und einfach wirkt. Da gehen die zwanzig Minuten wie im Fluge um. Zum Abschluss gibt es dann noch das elfminütige 'Next Step', das gar in bester 'The Doorway'-Manier beginnt, aber nach einer Minute dann doch eine ganz andere Route nimmt, die auch mal an Ted Leonards (ehemalige?) Band ENCHANT erinnert. Gerade der treibende Part im Mittelteil ist eine echte Ohrenweide.
Klar, an die ganz großen Momente der SPOCK'S BEARD-Diskografie kommt natürlich auch "The Archaeoptimist" nicht heran und ein bisschen fehlt mir ein großartiger Schmachtfetzen wie 'Submerged' auf "Brief Nocturnes & Dreamless Sleep", aber als Fan muss ich konstatieren, dass das neue Album wunderbar in eine Reihe mit "The Oblivion Particle", "Noise Floor" und besagtes "Brief Nocturnes & Dreamless Sleep" passt. Das reicht vielleicht sogar noch für die Top20 des Jahres.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk


