SPOCK'S BEARD - The X Tour - Live
Mehr über Spock's Beard
- Genre:
- Progressive Rock
- Label:
- Mascot Records (rough trade)
- Release:
- 10.02.2012
- Edge Of The In-Between
- The Emperor's Clothes
- From The Darkness
- The Quiet House
- The Man Behind The Curtain
- Kamikaze
- Jaws Of Heaven
- Drum Duel
- On A Perfect Day
- Thoughts
- Ryo's Solo
- The Doorway
- June
Die Abschiedsvorstellung von Nick D'Virgilio
Als Neal Morse SPOCK'S BEARD verließ, war das durchaus ein Schock für die Prog-Gemeinde, war der Mann doch das Herz der Bärte. Allerdings wussten die Fans und die Band auch, dass da hinter den Kesseln mit Nick D'Virgilio noch ein guter Frontmann sitzt, den man nur hinter das Mikro packen muss. Doch nach vier sehr guten Alben hat nun auch Nick beschlossen, bei SPOCK'S BEARD einen Schlussstrich zu ziehen, um sich vollständig seinem Engagement beim Cirque du Soleil zu widmen. Zwei Nachfolger sind für ihn indes auch bereits gefunden. Am Schlagzeug war Tour-Drummer Jimmy Keegan die logische Wahl, während Ted Leonard (ENCHANT) den Gesangsposten übernimmt. Fein.
Bevor man sich aber an eine neue Stimme bei SPOCK'S BEARD gewöhnen muss, gibt es mit "The X Tour - Live" noch eine knapp zweistündige Abschiedsgala zu hören. Und schon ein Blick auf die Setlist zeigt, dass die Herren mit ihrem letzten Studioalbum "X" sehr zufrieden waren, startet man doch mit dem kompletten Werk in den Abend. Und auch livehaftig funktioniert das Werk hervorragend. Vor allem 'The Emperor's Clothes', 'The Man Behind The Curtain' und 'From The Darkness' sind superbe Nummern, die mit tollen, teils mehrstimmigen Vocals, technischen Kabinettstückchen und viel Spielwitz dargeboten werden.
Doch so gut diese Songs und die Stimmung zu diesem Zeitpunkt auch sind, noch besser wird es, wenn Nick und Jimmy zu ihrem berühmten 'Drum Duel' ansetzen und sich danach die großen alten Hits aneinanderreihen. 'On A Perfect Day' ist der beste Song, den die Band ohne Neal Morse geschrieben hat und für die Göttergaben 'Thoughts', 'The Doorway' und 'June' wurden schon viele Superlative verwendet. Und alle sind angemessen. Doch auch hier - vor allem bei 'The Doorway' - fällt auf, dass Neal Morse nicht mehr mit an Bord ist. Wo der Song früher mit grandiosen Mätzchen ausgebaut wurde (Neal & Nick zusammen an einem Schlagzeug, Neal & Al mit vier Händen auf einer Gitarre oder ein Akustikgitarreninferno mit Nick, Al & Neal), wird heuer 'nur' der Song präsentiert.
Das ändert natürlich nichts an der Tatsache, dass diese zwei Stunden wie im Flug vergehen und großes Prog-Entertainment bieten, wie man sie livehaftig in der Qualität von nur ganz, ganz wenigen Planeten zu sehen bekommt.
Apropos "sehen". Neben der Doppel-CD erscheint dieses Paket auch als Box inklusive DVD, die leider zur Rezension nicht vorlag. Üblicherweise macht es aber noch mehr Spaß die Herren auf der Bühne rumtapsen zu sehen, als sie lediglich zu hören. Feine Sache.
- Redakteur:
- Peter Kubaschk