SPOIL ENGINE - Skinnerbox v.07
Mehr über Spoil Engine
- Genre:
- Modern Thrash Metal
- Label:
- Apache
- Release:
- 14.07.2007
- Enter The Arena
- Nihil
- Own Worst Enemy
- Over & Out
- Cold & Black
- Chains
- Danilah Breaks
- Blood On My Hands
- Fitting The Pieces
- Voices Of Escape
Man ist ja stets geneigt, Bands aus kleinen Ländern, die in der internationalen Metalszene eher unterrepräsentiert sind, einen Sympathiebonus zu erteilen. Dies ist auch bei SPOIL ENGINE der Fall, die ihre Wurzeln in der belgischen H8000-Szene haben (H steht dabei für "hate" und 8000 für alle belgischen Postleitzahlenbereiche die mit einer 8 anfangen). Zu den namenhaftesten Vertretern dieser kleinen Metal-Enklave zählten seit den anfängen auch DEFORMITY und REGRESSION, aus denen sich die Mannschaft von SPOIL ENGINE zusammensetzt. Über das belgische Apache-Label erscheint nun zwei Jahre nach Bandgründung das erste Album "Skinnerbox v.07", das (sehr ordentlich) von TEXTURES-Sänger Jochem Jacobs - einem euphorischen Fan und Freund der Band - gemixt und gemastert wurde.
Stilistisch sieht man sich zwischen MACHINE HEAD, PANTERA, SOILWORK und SHADOWS FALL aufgestellt und huldigt den Vorbildern mit ehrlichem ordentlich knallendem und dennoch modernem Gebolze. Bei den Vocals ist Rob Flynn zwar allgegenwärtig, wird aber nicht erreicht. Das liegt nicht etwa daran, dass Fronter Niek Tournois die Stimmgewalt fehlen würde. Eher fehlt ihm an manchen Stellen das letzte bisschen Authentizität. Würde er sein gewaltiges Organ hier und dort variabler einsetzen, käme man dem Ziel ein ganzes Stück näher.
Das Soundgerüst kann überzeugen, drückende Staccato-Riffs, Solo-Duelle, alles sehr souverän eingetrümmert. Trotzdem fehlen der Platte zwei Dinge: Zum einen jeglicher Hauch von experimentellen Einflüssen, die die Eigenständigkeit und Individualität gegenüber den großen Paten untermauern und den Exotebonus rechtfertigen würden, zum anderen - und das ist wesentlich schlimmer - ein echter Hit. Auch nach etlichen Durchläufen fällt es erschreckend schwer, einen Anspieltipp herauszupicken. Alles gut, aber eben nicht hervorragend! Manchmal wirkt das ganze sogar noch ein bisschen konstruiert.
Dass es sich bei "Skinnerbox v0.7" um ein Debüt handelt, gibt aber Anlass zur Hoffung. SPOIL ENGINE sind technisch schon sehr weit. Ein unglaubliches Stagecam-Video vom diesjährigen Graspop Metal Meeting zeigt zudem, wie angesagt die Band in Belgien und den Niederlanden bereits jetzt ist und welche Wucht man Live zu entfalten vermag. Sollten den Jungs auf der nächsten Scheibe eins bis zwei Ohrwürmer gelingen, könnte die (Zitat) "New Wave Of Belgian Heavy Metal" doch noch ins Rollen kommen.
Anspieltipps: Enter The Arena, Cold & Black, Fitting the Pieces
- Redakteur:
- Thomas van der Laan