SPOONFULL OF LIFE - Demo 2005
Mehr über Spoonfull Of Life
- Genre:
- Heavy Metal / Hardrock
- Hypnotized
- Dancing On The Wire
- Cut Off
Hey, mit dem neuen Demo der noch relativ jungen deutschen Band SPOONFULL OF LIFE ist mir ja mal ein richtig cooles Scheibchen ins Haus geflattert. Die Jungs aus dem Großraum Frankfurt spielen wirklich traditionellen Metal mit gewaltiger Achtzigerschlagseite, der aber erfreulich klischeefrei daherkommt, da man es gar nicht nötig hat, auf einen der derzeit ausufernden Trends aufzuspringen. Nein, SPOONFULL OF LIFE sind erfrischend anders, natürlich ohne dabei wirklich innovativ zu sein. Aber welche klassische Rock- oder Metalband ist das denn noch? Es ist die gelungene Mischung, die mir hier so gut gefällt. Man paart hardrockigen, stampfenden traditionellen Heavy Metal mit tieferem, relativ rauem, aber doch melodischem Gesang, der mich des Öfteren an Rolf Kasparek erinnert. Die Band hat also durchaus ihre Parallelen zum typisch teutonischen Heavy Metal, lässt aber auch gewisse NWoBHM- und Hardrock-Roots durchschimmern, die besonders bei diversen Melodien der Leadgitarre zum Tragen kommen.
Im Vergleich zum 2002 in Eigenregie veröffentlichten Debüt "Requiem" macht sich beim aktuellen Demo der organischere Drumsound (man hat nun wieder einen Trommler aus Fleisch und Blut) und die deutlich verbesserte Produktion sehr positiv bemerkbar, während sich stilistisch zum Glück nicht allzu viel geändert hat. Na ja, etwas metallischer klingen sie schon, die drei neuen, allesamt im Midtempo gehaltenen Stücke. In jedem Fall gehen sie aber unheimlich schnell ins Ohr und begeistern mit einer für ein Demo überraschend ausgereiften Dynamik und kompositorischen Souveränität. Hier wirkt alles flüssig und durchdacht, und vor allem: Es rockt!
Der Opener 'Hypnotized' geht in flottem Midtempo los und hat einen richtig coolen Groove, der für mich irgendwo zwischen RUNNING WILD und klassischem britischen Hardrock (U.F.O., WAYSTED und dergleichen) anzusiedeln ist. Das Break, welches in der Mitte in einen ausgedehnten Instrumentalteil überleitet, kommt zwar ein wenig abrupt, doch das fällt nicht weiter negativ ins Gewicht. Gewisse Parallelen zur Hamburger Piratenkogge hat auch der sehr prägnante Refrain von 'Dancing On The Wire', der bereits beim ersten Hören hängen bleibt und schon bald mitgesungen wird. Da ist SPOONFULL OF LIFE für meinen Geschmack ein richtiger kleiner Hit gelungen. Mit 'Cut Off' wird der schöne, einfühlsam gesungene Anfang mit seinen cleanen Gitarren, der auch einer Band wie DEMON gut zu Gesicht stünde, mittels einer tollen Instrumentalpassage in das stampfende Stück übergeleitet, das erneut ein wirklich starker Refrain krönt.
Wer aufgrund obiger Vergleiche meint, wir hätten es mit einer RUNNING WILD-Kopie zu tun, den kann ich beruhigen: Das ist ganz sicher nicht der Fall, da SPOONFULL OF LIFE insgesamt eher in etwas gemächlicherem Tempo und mit stärkerer Hardrock-Schlagseite zu Werke gehen. Gewisse Ähnlichkeiten im Bereich der Stimme und mancher Riffs lassen sich aber nicht verleugnen. Wer weiß, wie sehr ich Rolf & Co. mag, der kann sich auch denken, dass ich diese Vergleiche uneingeschränkt positiv meine. Ihr könnt auf der Bandhomepage in alle Songs des Demos reinhören und den zwar sehr schlicht aufgemachten, aber musikalisch überzeugenden Silberling auch dort ordern: http://www.spoonfull-rock.de.
Anspieltipps: Hypnotized, Dancing On The Wire, Cut Off (also alle drei Stücke)
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle