SPREADING MIASMA - Illumination
Mehr über Spreading Miasma
- Genre:
- Technical Brutal Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 09.09.2012
- The Harvest
- Irate Goddess
- No Progress
- Demons of the Past
- The Extinction
Technische Brutalität aus Mittelhessen
Am 14.09.2012 haben die Mittelhessen SPREADING MIASMA nicht nur einen umjubelten Gig in Gießen zusammen mit ihren Kollegen von BLOODJOB hingelegt, sondern auch nach eigenen Angaben inoffiziell den Release ihres ersten Demos "Illumination" gefeiert, das nun auch dem Rest der Welt vorliegt und zeigt, dass Technical Death Metal auch am Lahnufer zu finden ist.
Die fünf Songs plus Hidden Track machen wirklich keine Gefangenen und bolzen in bester DEICIDE-Manier ohne Erbarmen durchs Gelände. Intro, Intermezzi oder gar Downtempo-Parts sucht man hier vergebens. Stets wird die unbändige Kraft des Highspeed-Riffings und des Sperrfeuer-Drummings genutzt, um eine eiskalte und lebensfeindliche Atmosphäre zu erzeugen. Der Sound ist unglaublich klar und wie es sich fürs Genre gehört, ist die technische Präzision ebenso wie die Variabilität der Gitarrenläufe sehr ausgereift. Immer mal wieder werden auch leicht melodische Akzente eingestreut, die an andere Technokraten wie NECROPHAGIST oder SECTU erinnern. Sehr konsequent wird dieses Konzept in 'Irate Goddess' umgesetzt, das sich äußerst furios darstellt.
Jedoch verfügen SPREADING MIASMA bei aller Brachialität und Detailverliebtheit leider auch über die Schwächen, die so vielen Tech-Death-Bands zugeschrieben werden können. Denn die Songs sind teilweise einfach zu vertrackt und setzen stellenweise zu sehr auf exzessives Gefrickel, was der Musik etwas die Spannung raubt. Ein gutes Beispiel dafür ist 'No Progress', das leider seinem Namen alle Ehre macht und sich zu wenig vom allgemeinen Sound der Szene abhebt. Dabei können die Giessener durchaus abwechslungsreich sein und sogar leichte Black-Death-Riffs einzustreuen wie bei 'Demons Of The Past' gelingt ganz gut. Insbesondere dieser Song ist unheimlich eingängig und hat, was nicht gerade üblich ist für Tech-Death-Tracks, einen heftigen Ohrwurmcharakter.
Ein ebenfalls großer Pluspunkt ist das röchelnde Organ von Fronter Henning. Das sich sehr souverän in den Niederungen der Tonleiter bewegt, auch wenn ein paar einzelne Screams zwecks Auflockerung ganz nett gewesen wären. Allerdings sollte man nicht zu kleinlich sein. Für eine erste Duftmarke ist "Illumination" ziemlich stark geworden und liefert dem versierten Todesblei-Techniker das, was er von einem guten Death-Metal-Demo zu erwarten hat. Für den nächsten Release wäre allerdings ein wenig mehr Mut zur Individualität nicht verkehrt, um sich von der breiten Masse abzuheben. Jedoch ist es bei der technischen Klasse und der Power der Band nicht unwahrscheinlich, dass sie diesen Schritt schaffen werden. Auch wenn die Jungs gut daran tun, wenn sie in Zukunft auf chaotisch-noisige Hidden Tracks verzichten.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Adrian Wagner