SPUNSUGAR - A Hole Forever
Mehr über Spunsugar
- Genre:
- Gothic Rock / Indie Pop
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Adrian Recordings
- Release:
- 17.11.2023
- Metals
- San Jose
- Zeppo
- White Sneakers
- It Never Gave Me Anything
- A Flicker In My Lights
- Skin Unwell
- Flaws
- Words For Others
- Taxidermy
Schwere Themen auf butterweichem Indie-Pop.
Sich mit der eigenen Scham auseinanderzusetzen, gehört wohl zu den schwierigsten emotionalen Aufgaben, denen der Mensch sich ab und zu stellen muss. Um den Prozess womöglich ein bisschen zu erleichtern, hat SPUNSUGAR dieses Thema nun zum Leitmotiv des neuen Albums erklärt und in zehn kurzen, bewegenden Kapiteln Revue passieren lassen, welche Abgründe, aber auch welche Hoffnungen in der gezielten Konfrontation verborgen sind.
Die Skandinavier wählen dabei jedoch keine sperrigen Klänge, sondern entscheiden sich für einen sehr gefälligen Mix aus leichten Gothic-Rock-Avancen und melodischem Indie-Pop, der von der ersten Sekunde an butterweich die Ohren streift. SPUNSUGAR setzt auf einprägsame Melodien, bewahrt sich aber durch die epische Aufbereitung eine gewisse Tiefe, die lediglich dadurch beeeinträchtigt wird, dass "A Hole Forever" hin und wieder etwas abwechslungsreicher gestaltet sein könnte. Denn gerade wenn es um die Harmonien und die wiederkehrenden Keyboardflächen geht, fahren die Schweden eine recht strikte Linie, die durchaus den Tunnelblick vermeiden könnte.
Nichtsdestotrotz setzt sich das Material relativ schnell fest, einerseits weil die Truppe nicht nur die melodischen Parts, sondern auch die teils mehrstimmigen Gesänge sehr eindringlich formuliert, andererseits aber auch weil der atmosphärische Background einige feine Soundscapes auffährt, in denen man sich auf Dauer verlieren kann. Doch hier greift dann auch das übergeordnete Thema; SPUNSUGAR hinterfragt das Altern, gräbt in den dunklen Mysterien, die das Leben mit sich bringt und springt auf die Theorie auf, dass das eigene Dasein lediglich ein schleichender Prozess des sich anbahnenden Todes ist. Konträr dazu bewahrt sich die Musik eine dauerhafte Leichtigkeit, ist manchmal schon fast eine Art Antithese zu den schweren Themenschwerpunkten, funktioniert als Kontrast allerdings über weite Strecken wunderbar. Lediglich etwas mehr Variation hätte "A Hole Forever" gut getan; ansonsten ist die neue Platte der Truppe aus Malmö definitiv ein hörenswertes Indie-Erlebnis!
Anspieltipps: Taxidermy, Skin Unwell, It Never Gave Me Anything
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes