SPURV - Myra
Mehr über Spurv
- Genre:
- Post rock / Instrumental
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Fysisk Format / Cargo
- Release:
- 01.06.2018
- Et Løfte I Fall
- Og Ny Skog Bæres Frem
- Fra Dypet Under Stenen
- Hviler Bekkenes Sang
- Et Blekt Lys Lyde
- Fra Myrtempele
- Den Gamles Stemme Brister
- Allting Får Sin Ende, Også Natten
Emotionen und Melodien - eine fantastische Kombi!
In Sachen instrumentaler Post Rock war SPURV schon auf dem letzten Album verdammt gut aufgestellt. Doch das norwegische Ensemble ist heuer geradezu problemlos dazu in der Lage, locker noch eins draufzusetzen und mit einer Verdichtung aller bisher aufgefallenen Qualitäten Klimmzüge zu bestreiten, die fast schon cineastischen Charakter haben - zumindest in der Endgestaltung. "Myra" ist das Meisterwerk der Stunde, ein Album, das so unheimlich schön, traurig, träumerisch und verspielt zugleich ist, dass man gar nicht weiß, wie man all die damit verbundenen Emotionen greifen soll. Und dabei ist die Platte noch nicht einmal sonderlich experimentell, sondern überzeugt mit Harmonien und einer monumentalen Aufbereitung, die von Klassik bis hin zu Ambient-affinem Art Rock alles in sich vereint, was die Schublade der Ansprüche anfordert. Sagenhaft, definitiv!
Doch was genau macht "Myra" erst so wunderschön, so bezaubernd in seinem epischen Genuss? Kann man das eigentlich beschreiben? Nun, man kann sicherlich versuchen, Ansatzpunkte zu benennen, die grundsätzlichen Eigenschaften zusammenzufassen, doch als Erlebnis und Event ist dieses Album mit Worten kaum einzugrenzen. Die acht Kompositionen sind in einem ausladend arrangierten Fluss, sie bieten instrumental aufbereitete Gefühlswelten voller melancholischer Sinnlichkeit, leidenschaftlich zusammengetragene Piano-Passagen, die sich auch von den gelegentlichen Gegensätzen an den Saiten nicht aus der Ruhe bringen lassen, und schließlich Melodien, Melodien und noch mehr Melodien, die nicht sofort überwältigen, mit einem Mal aber einen Gänsehauteffekt kreieren, den man gar nicht mehr loswerden mag. Und das geschieht fortan wieder und wieder.
"Myra" ist zunächst so unscheinbar, in einzelnen Phasen fast schon elegisch, erwacht dann aber aus der eingangs vermuteten Lethargie und entpuppt sich als Sprachrohr instrumentaler Gefühlswelten in einem modernen, aber doch klassisch angehauchten Setting. Wer die bisherigen Kompositionen von SPURV schon in sein Herz geschlossen hat, sollte verdammt vorsichtig sein - denn dieses Album hat das Zeug dazu, einen begeisterten Herzstillstand auszulösen!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes