SSANAHTES - S/T
Mehr über Ssanahtes
- Genre:
- Sludge / Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Wooaaargh
- Release:
- 22.03.2018
- Kumaru
- Sad Song
- Let Down
- Talking In Circles
- None's Listening
- To Seal Off A Breach
Verstörend betörend!
SSANAHTES lebt im Land der Gemeinheiten und dementsprechend fies ist auch der Sound des Debüts "S/T". Die Truppe aus Bordeaux hatte vor drei Jahren bereits mit einer nihilistisch geprägten, abartig brachialen EP auf sich aufmerksam gemacht, kurz darauf den Plattendeal eingetütet und schließlich sechs neue Bastarde kreiert, die nun ihren Weg in die Freiheit finden.
Und dort richten sie weiterhin nur Unheil an, quälen sich durch noisige Sludge-Sounds, steuern von einer Brachialabfahrt auf die nächste zu, schikanieren die Ohren mit dreckigen, post-modernen Black-Metal-Noten und finden über den Hardcore-Umweg wieder zurück zu jenen Arrangements, mit denen sie aufgewachsen sind - und das sind zweifelsohne die Arbeiten von EYEHATEGOD und SOYLENT GREEN.
SSANAHTES ist kein nebensächliches Abenteuer, das man kurz nach dem Frühstück bestreiten kann, sondern eine echte Herausforderung, bei der jede Mahlzeit sich automatisch wieder an die Oberfläche bewegen möchte. Die Riffs schütteln den Magen durch, die teils verstörenden Dissonanzen sind in Kombination mit den hypnotischen Growls regelrecht beängstigend und die teils verwirrenden Strukturen treiben einen gerade zu Beginn in den Wahnsinn, bringen aber auch Fesselndes mit, das man im Laufe der gut dreiviertelstündigen Psycho-Show auch nicht mehr abstreifen kann.
Die Intensität von "S/T" geht allerdings auch von den eindringlichen Spiralen aus, die die Franzosen in ihre Songs einbauen. 'Talking In Circles' beispielsweise treibt das Leitmotiv des Riffings regelrecht auf die Spitze, wiederholt sich permanent und hat fast schon etwas Sakrales an sich, wäre da nicht dieses verrohte Monster, das dem Track und den übrigen fünf Kompositionen den Rahmen verleiht. Lediglich in 'Let Down' lässt die Band ein wenig Nähe zu und öffnet einem melodiösen Einsprengsel für einen Augenblick die Tür. Das belebt die Kontrastwirkung des Gesamtwerks, zeigt aber auch, dass SSAHTANES problemlos auch als Melo-Death-Combo durchgehen könnte.
Doch derlei Ansinnen verfolgt man auf dem neuen Album nicht. Quer und brutal soll es sein, gegen den Strich und bevorzugt eigensinnig. "S/T" hadert nicht mit der Masse, sondern geht zielstrebig den unbequemen Weg. Und wer nicht mitgeht, ist selbst schuld, denn vergleichbar innovative Werke findet man im noisigen Part der Sludge-Szene nicht so häufig. Zumindest nicht von dieser Qualität!
Anspieltipps: Let Down, To Seal Off A Breach
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes