STAATSPUNKROTT - Nordost
Mehr über Staatspunkrott
- Genre:
- Punkrock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- People Like You Records
- Release:
- 28.08.2015
- Nordost
- Hier stirbt deine Jugend
- Ohne Schlaf
- N.E.O.N.
- Generation S
- Flucht ohne Refugium
- Atem
- C4H10
- Meer aus Licht
- Satelliten
- Die Dächer Der Stadt (Akustik Version)
Vier Jahre älter.
Na, jetzt wollen es die Jungs von STAATSPUNKROCK aber wissen. Nachdem es in den letzten Jahren wieder ein wenig ruhiger wurde, starten Jänz Jensen und Seimän Edgar Fankel mit runderneuertem Line-Up durch und präsentieren sich auf "Nordost" stärker denn je. Der frische Wind an den Klampfen scheint STAATSPUNKROCK sehr gut getan zu haben, Album Nummer sechs steckt seine Vorgänger in die Tasche. Zwar sind die Jungs immer noch irgendwo zwischen mal melodischem, mal brachialem Hardcorepunk und simplem Skatepunk anzusiedeln und Szenegrößen wie MILLENCOLIN, CALLEJON, PENNYWISE und RISE AGAINST sind auch durch "Nordost" nicht vom Thron zu stoßen, doch der neuste Zehner hat es in sich und steckt voller Überraschungen. Die Songs kommen sehr spielfreudig, abwechslungsreich und dank ordentlicher Produktion auch angenehm wuchtig an den Mann.
Frontmann Jensen rotzt und schreit sich die Lunge aus dem Leib, der Chor verleiht im Hintergrund den Stücken ein sehr großes Live-Potential und mit 'Hier stirbt deine Jugend', 'Meer aus Licht' sowie 'Tage im Nebel', das mit einer gewissen Nachdenklichkeit gesegnet wurde, oder dem aktuellen 'C4H10' hat STAATSPUNKROCK sogar amtliche Hits im Gepäck. Mal etwas emotionaler und poppiger, mal härter, mal punkig-beflügelter, mal mit einer brauchbaren Portion Hardcore, dem Album kann man in jedem Fall keine Einfallslosigkeit oder gar Eintönigkeit nachsagen. Auch wenn manche Songs wie 'N.E.O.N.' und 'Satelliten' nicht so griffig sind, fügen sie sich perfekt in den Gesamtkontext der Platte ein und verleihen ihr eine immens frische Note.
Wenn man mit den oben genannten Punk-Veteranen viel anfangen kann und in der Jugend konnte, erschließt sich "Nordost" auch recht schnell und dem Zugang stellen sich keinerlei Steine in den Weg. Die Jungs werden also langsam erwachsen. Im Besonderen merkt man dies an der Musik, die zwar nie den roten Faden verliert, aber dennoch gekonnt und mit der nötigen Routine über den Tellerrand schaut. Im Großen und Ganzen ist "Nordost" also ein sehr kurzweiliges, weil angenehm überschaubares Album mit nettem Punk, aggressivem Hardcore und viel Potential geworden. Zwar neigt sich die Skateboard-Jahreszeit langsam dem Ende, doch auch im heimischen Wohnzimmer kann man mit STAATSPUNKROCK viel Spaß haben.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp