STAGEWAR - Danger To Ourselves
Mehr über Stagewar
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Black Sunset / MDD
- Release:
- 24.09.2021
- Danger To Ourselves
- Box Of Dirt
- Follow Me
- R.U.N.
- Enough Is Not Enough
- Hands Of Time
- Nothing For Nothing
- Over And Out
Was lange währt...
Wer auf guten, alten Thrash der deutschen Schule steht, bekam an der STAGEWAR-Zapfsäule schon zweimal recht anschaulichen Sprit. Auch wenn die Jungs zumindest vom Veröffentlichungsturnus her nicht die Schnellsten sind – "Killing Fast" liegt auch schon stolze fünf Jahre zurück –, so war eine gewisse Entwicklung vom "Living On Trash"-Debüt bis zum genannten Zweitwerk doch nicht von der Hand zu weisen.
Nun steht mit "Danger To Ourselves" das dritte Album in den Startlöchern, bei dem die Hessen einmal mehr ihre Liebe zur Bay-Area freien Lauf lassen, sprudeln doch in jeder Faser Einflüsse von TESTAMENT, EXODUS und DEATH ANGEL hoch, ohne dass dabei ein gewisser Groove- und METALLICA-Anteil verloren geht. Kurzum hat das STAGEWAR-Drittwerk Hand und Fuß und weiß mich als Thrash-Metal-Liebhaber zu überzeugen. Und das hat mehrere Gründe:
Erstens versprüht die angenehm erdige und wuchtige Produktion dieses gewisse Old-School-Flair und ertönt kalt wie eine Hundeschnauze. Zweitens ist es die Abwechslung, die "Danger To Ourselves" das gewisse Extra verleiht. Denn neben vereinzelten High-Speed-Passagen sind es vor allem die druckvollen Mid-Tempo-Magenschläge, die sehr viel Vehemenz ausstrahlen. 'Follow Me', 'Enough Is Enough' oder der Bilderbuchstampfer 'Nothing For Nothing' sind allesamt klitzekleine Thrash-Metal-Hits, Perlen in der bisherigen STAGEWAR-Historie, die den aktuellen Braten unheimlich saftig machen. Das liegt sowohl an der nötigen Konsequenz als auch an den mehrstimmigen Refrains, die generell dem achtteiligen Satansbraten sehr viel Nachdruck verleihen. Und drittens gehen einem besonders 'Box Of Dirt' und 'Hand Of Time' tagelang nicht mehr aus dem Kopf. Tolles Riffing, coole Rhythmen, superbe Soli; die aktuellen STAGEWAR-Songs haben Hand und Fuß. Und zu guter Letzt zeigt sich STAGEWAR auch trotz des Wechsels am Bass als eingeschworener, recht runder Haufen, der weiß, wie man griffige und abwechslungsreiche Thrash-Metal-Rohdiamanten zu Papier bringt. Einzig das Artwork wird der Musik nicht gerecht, doch davon konnte schon der Vorgänger ein Riffchen anstimmen.
Musikalisch zumindest versöhnt STAGEWAR mit "Danger To Ourselves" also die stetig anwachsende Fanschar nicht nur ob der fünfjährigen Wartezeit, sondern erreicht auch locker-flockig die nächste Sprosse der Thrash-Metal-Karriereleiter. Bleibt nur zu hoffen, dass wir nicht bis zum Jahr 2026 auf den "Danger To Ourselves"-Nachfolger warten müssen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp