STAGNANT WATERS - Rifts
Mehr über Stagnant Waters
- Genre:
- Avantgarde Black Metal
- ∅-Note:
- 3.00
- Label:
- Neuropa Records
- Release:
- 29.02.2024
- Black Fields
- Split And Spilt
- Gonad Waltz
- Crackle
- Forced To Go
- Rifts
- Battle Tactics Of General Nonsense
- Battle Tactics Of General Nonsense
- Black Fields
- Crackle
- Split And Spilt
- Gonad Waltz
- Rifts
- Forced To Go
Elektronisch verzerrter, undefinierbarer Black-Metal-Krach.
Die Musiker von STAGNANT WATERS haben das Studio offensichtlich als ganz großen Abenteuerspielplatz erkannt, auf dem man in rein technischer Hinsicht die wildesten Dinge unternehmen kann. Die eigentlich im avantgardistischen Black Metal beheimatete Truppe hat jedenfalls im berüchtigten Bunker extrem viel experimentiert, die eigenen Songs völlig seziert und etwas total Verrücktes geschaffen, das mit dem Sticker "Nichts für schwache Nerven!" noch recht milde beworben werden könnte.
Doch was genau geschieht auf "Rifts", dem gleich im Doppelpack veröffentlichten neuen Album? Nun, STAGNANT WATERS hat definitiv die Elektronik für sich entdeckt, schmeißt ein Sammelsurium aus wilden Loops durch den schwarzmetallischen Basisstoff und verzerrt jede auch nur im Ansatz nachvollziehbare Idee wieder so weit, dass am Ende das gesamte Material der neuen Scheibe völlig befremdlich erscheint. Das Resultat: Ein hektisches Gewusel aus allerhand Elementen, angepeitscht von wüstem Gebrüll und vermeintlich proggigen Arrangements, die aber am Ende an sich selber zugrunde gehen, weil ihnen jedwede Logik abhanden gekommen ist.
Um dem Ganzen schließlich die Krone aufzusetzen, enthält "Rifts" auf einem weiteren Silberling alternative Mixes aller acht Kompositionen, und auch hier kennt die Motivation zur totalen Entfremdung keine Grenzen. Im Gegenteil: Es wird noch hektischer und wilder, manchmal gar hysterisch, und wenn man es tatsächlich geschafft hat, sich von den regulären Nummern nicht abschrecken zu lassen, dann gibt einem der Bonusabschnitt definitiv den Rest.
In der Summe hat man am Ende das Gefühl, dass hier einige kranke Geister ein neues Spielzeug entdeckt haben, mit dem man etwaige Kunst noch anspruchsvoller gestalten könnte, wenn man sich von keinen Zwängen leiten lässt, und das ist sicher nicht despektierlich gemeint. Doch der ungenießbare Output, der "Rifts" nun einmal ist, bleibt zuletzt nicht nur eine Herausforderung, sondern entpuppt sich als gescheitertes Experiment einer ziellos umherstreifenden Combo. Es mag Leute geben, die an derartig noisigen Klangspielereien Freude finden, aber die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Projekt ein Erfolgsmodell ist, geht dann doch eher gen Null!
- Note:
- 3.00
- Redakteur:
- Björn Backes