STAHL - Heads Will Roll
Mehr über Stahl
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 11.03.2023
- Heads Will Roll
- So Dark The Night
- Chaos Coming Closer
- The Havoc
- Infected
Etwas rumpelige Death-Metal-Demo mit guten Ansätzen.
Unter dem schlichten Banner STAHL haben sich 2012 fünf Musiker aus Hamburg zusammengefunden, um gemeinsam ihrer Liebe für oldschooligen Death Metal zu frönen. Ein erstes Lebenszeichen außerhalb von Konzerten gab es dabei 2017 mit dem Demo "Deathmaker", dem nun anno 2023 mit "Heads Will Roll" eine erste vollwertige EP zur Seite gestellt wird, die mit insgesamt fünf Songs daherkommt.
Selbige lassen mich aber erst einmal etwas verdutzt zurück, denn irgendwie klingt das Material seltsam leise und dumpf. Eine kurze Überprüfung meines Kopfhörers macht dabei allerdings schnell klar, dass wir es hier nicht mit einem technischen Problem auf meiner Seite zu tun haben. Stattdessen klingt "Heads Will Roll" nicht nach einem Studio-Release, sondern versprüht eher das Flair eines Demos, das in Eigenregie im Proberaum eingezimmert wurde. So sind dann auch die Drums etwas rumpelig, die Gitarren und der Bass sind etwas muffig und drucklos und am meisten leiden die Growls von Fronter Krebs, die kaum verständlich im Sound-Dickicht versteckt wurden. Nun könnte man das als gewollten Oldschool-Vibe verbuchen, doch angesichts der heutigen technischen Möglichkeiten klingt das für mich einfach nicht professionell genug, um einen offiziellen Release auf den großen Streaming-Portalen zu rechtfertigen.
Umso ärgerlicher ist das Ganze, weil sich in dem unausgewogenen Sound-Matsch eigentlich einige wirklich gute Ideen verstecken. Hört euch hierzu nur einmal 'So Dark The Night' an, das wuchtigen Death Metal im Stile von CARCASS oder DEATH mit einer wirklichen coolen Lead-Gitarre verbindet und mit etwas besserem Klang ein echtes Highlight sein könnte. 'The Havoc' hat ebenfalls einige starke Momente zu bieten und punktet vor allem mit groovigen Gitarren-Riffs und einem überraschend melodischen Breakdown und Solo im Mittelteil. Leider können die übrigen drei Kompositionen das Niveau nicht halten und phasenweise klingt das Songmaterial gar etwas unausgegoren, was ebenfalls davon unterstrichen wird, dass auch handwerklich nicht alles rund läuft und vor allem die eine oder andere Lead-Gitarre auch mal ein wenig schief klingt.
So ist "Heads Will Roll" dann am Ende wohl mehr ein Versprechen für die Zukunft als ein wirklich starker Release in der Gegenwart. Der Fünfer aus der Hansestadt hat gute Ideen im Gepäck, braucht aber definitiv Hilfe von Außen, um die richtig starken Momente aus dem Riff-Salat zu sieben und das Ganze dann auch in einem ordentlichen Soundgewand zu verpacken.
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs