STAHLHAMMER - Opera Noir
Mehr über Stahlhammer
- Genre:
- NDH
- Label:
- Def-Dick
- Release:
- 31.03.2006
- Vienna
- Wie es ist
- Opera Noir
- Kalt wie Eis
- In The Air Tonight
- Tod A Capella
- Das schreiende Herz
- La Paloma
- Krieger morden nicht
- Jazz
- Mensch
- Der alte Mann
- Heroes/Helden
Tja, irgendwie habe ich immer wieder das zweifelhafte Glück, meinen Senf zu den jeweils aktuellen Releases von STAHLHAMMER abzugeben, und trotz aller Bemühungen ist es mir seit jeher nie gelungen, mich so richtig mit dem Sound der österreichischen Brachial-Metal-Band anzufreunden. Irgendwie war mir auch immer unbegreiflich, warum die Band in ihrer Heimat so angesagt ist, denn in den langen Jahren, in denen STAHLHAMMER nun schon aktiv sind, haben sie nie so etwas wirklich Herausragendes zustande gebracht.
Wie auch immer, nun starte ich also einen weiteren Versuch und komme - wahrscheinlich auch wegen der nicht besonders hohen Erwartungen - relativ gut mit den dreizehn Kompositionen der neuen Platte "Opera Noir" zurecht. Natürlich enthält auch diese Scheibe genügend Füllmaterial, gerade in der ersten Hälfte, doch zwischendrin gibt es immer wieder mal Grund aufzuhorchen, weil die Wiener Truppe dann doch mal einen Treffer gelandet hat. So bin ich zum Beispiel recht positiv von der Cover-Version von PHIL COLLINS' 'In The Air Tonight' angetan. Anfangs noch ein wenig verwirrend, weiß der düstere Refrain zu gefallen und leitet in einem Zug in die ebenfalls gelungene Ballade 'Tod A Capella' über. Danach folgt ein weiteres inoffizielles RAMMSTEIN-Tribute, gefolgt von einem weiteren hörenswerten Trio, bei dem STAHLHAMMER mit wirklich dicken Riffs und feinen Rhythmen überzeugen können. Stücke wie 'La Paloma' und 'Jazz' wirken jedenfalls bei weitem nicht so abgestumpft wie die Standard-Kompositionen aus der fernen Vergangenheit und beweisen, dass die Band sich trotz manchen Fehltritts ganz gut entwickelt hat. Das muss sogar ich, der alles andere als ein STAHLHAMMER-Fan ist, zugeben.
An anderer Stelle treten indes wieder die alten Kinderkrankheiten auf; der langsame Opener 'Vienna' ist im Hinblick auf die Arrangements durchgängig langweilig, und das folgende 'Wie es ist' sogar ein Totalausfall. Das Titelstück mit den etwas rockigeren Gitarren sowie das dezent melodische 'Kalt wie Eis' kann man sich hingegen ganz gut anhören, begeistert ist man im Nachhinein aber dennoch nicht. Aber immerhin, es ist nicht mehr so, dass man sich schon nach den ersten Sekunden mit Grausen abwendet ...
Na ja, am Ende ist "Opera Noir" definitiv besser als erwartet. Ich möchte zwar jetzt nicht behaupten, dass STAHLHAMMER ein richtig gutes Album eingespielt haben, geschweige denn, dass ich eine Empfehlung ausspreche, aber ich muss der Band auf jeden Fall zugestehen, sich um einiges verbessert zu haben und für Freunde des NDH-Metiers ein recht hörenswertes Album zu präsentieren. Und davon bin ich jetzt dann doch sehr positiv überrascht!
Anspieltipps: Tod A Capella, Jazz, La Paloma
- Redakteur:
- Björn Backes