STAHLSARG - Mechanisms Of Misanthropy
Mehr über Stahlsarg
- Genre:
- Black Metal / Death Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Non Serviam Records / Season Of Mist
- Release:
- 31.10.2017
- Raise The Dead
- Das Fallbeil
- Blonde Poison
- Pharmaceutical Frontline
- Far Beyond The Dragons Teeth
- Burn And Destroy
- Hope Lies Frozen
- A Will To Endure
- Aerial Night Terrorists
- In The Lungs Of The Earth
Durchschnittlicher, simpler Schwarztod mit gutem Sänger
Aus dem vereinigten Königreich beehrt uns STAHLSARG mit seinem zweiten Album "Mechanism Of Misanthropy". Die noch recht junge Truppe wurde im Jahr 2013 gegründet, und hat seitdem bereits einiges an Bühnenerfahrung sammeln können, unter anderem im Vorprogramm von Bands wie MAYHEM, SATAN, ENDSTILLE und CRYSTAL VIPER. Stilistisch zocken die Jungs eine Mischung aus Black und Death Metal. Im Jahr 2015 reihte sich die Band dann sogar zwischen AC/DC und IRON MAIDEN ein, indem sie ein eigenes Craft Bier (natürlich mit dem Namen "Stahlsarg") unter die Leute brachte.
Die Musik von STAHLSARG hat einen recht rohen Charakter, was den Songs aber sehr gut zu Gesicht steht. Geschwindigkeitsmäßig bewegt sich das Ganze meist im moderaten Bereich, ab und zu gibt es auch schnelle Passagen. Während ich die Musik als ganz solide bezeichnen würde, ist es vor allem Sänger Eissturm, der positiv heraussticht und die Tracks der Scheibe mit seinen fiesen Vocals deutlich aufwertet. Diese Mischung aus heiseren Schreien und Gekeife hat schon was, an einigen Stellen bin ich mir jedoch nicht sicher, ob da nicht mit Effekten nachgeholfen wurde. In den Songs mit erhöhtem Death Metal Anteil kommen auch mal Growls zum Einsatz.
Weniger vom Hocker reißen konnte mich allerdings die musikalische Untermalung, denn diese fällt sehr simpel und wenig innovativ aus. Egal ob Gitarren oder Drums, hier wird immer auf einfachste Riffs und Patterns zurückgegriffen. Interessante und verspielte Gitarrensolos sind auf dem Album praktisch nicht vorhanden, stattdessen ähneln sich die eh schon einfachen Riffs der Tracks auch noch recht stark. Klar, auch mit Monotonie kann man eine gewisse Atmosphäre erschaffen, im Fall von STAHLSARG ist das jedoch größtenteils schiefgegangen.
So ziemlich jeder Song auf "Mechanisms Of Misanthropy" beginnt und endet mit einigen Sekunden aus Soundeffekten bzw. Samples. Das kann man machen, allerdings stört es den Hörgenuss schon deutlich, wenn ein Lied mit einem Soundeffekt aufhört, und das nächste mit einem völlig anderen beginnt. Hier wäre an der einen oder anderen Stelle vielleicht weniger mehr gewesen.
Die Produktion fällt recht roh aus, was aber wie gesagt ganz gut zu den Songs und der Stimmung passt. Vor allem die Vocals funktionieren so wirklich hervorragend. Die Drums hätten gerne etwas mehr Druck bekommen können, denn die kommen manchmal etwas schwachbrüstig rüber. Damit kann man allerdings leben, STAHLSARG sollte primär versuchen, die Defizite beim Songwriting zu beseitigen.
Nun ja, so wirklich überzeugen konnte mich "Mechanisms Of Misanthropy" nun nicht, was hauptsächlich am simplen und uninspirierten Songwriting liegt. Wenn die Riffs und Patterns eh schon recht einfach gestrickt sind und sich dann auch noch teilweise stark ähneln, damit kann man anno 2017 wohl niemanden mehr hinterm Ofen hervorlocken. Potential ist ja durchaus vorhanden, schlecht sind die Songs bei weitem nicht. Aber eben auch nicht gut genug, um aus der Masse an hochwertigen Veröffentlichungen im Bereich Black/Death herauszustechen oder zumindest mithalten zu können. Vielleicht hätte STAHLSARG mehr Zeit in das Songwriting investieren sollen, als solchen Firlefanz wie ein eigenes Craft Bier zu starten. Ein Lichtblick ist immerhin Sänger Eissturm, mehr als das Prädikat "Durchschnitt" kann ich für die Platte aber trotzdem nicht vergeben.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Hermann Wunner