STAINLESS STEEL (D) - Metal Machine
Mehr über Stainless Steel (D)
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Pure Underground Records
- Release:
- 13.09.2013
- Back In Your Minds
- Master Of The Universe
- Preachers Of Hate
- Fear And Pain
- Disaster
- Kiss Of Judas
- Fight To Survive
- Riding On A Razorblade
- Dirty Lover
- Death And Destruction
- We Want It - You've Got It
- Land Of Eternal Fire (Live)
Molten Metal? In Your Back?
STAINLESS STEEL? Da war doch was... denk nach! *denk denk denk* Na klar! Heavy Metal made in Germany! Zwei kleine, aber feine Metal Scheibchen, später nochmal wiederveröffentlicht unter dem Namen "Molten Metal In Your Back", ja genau. Nicht zu verwechseln mit STAINLESS STEEL der Onkelz Tribute Band. Will man Nachforschungen anstellen, muss man sich erst einmal durch den Berg an Belanglosigkeiten über die Tribute Band wühlen.
Also, was haben wir... zwei Alben Mitte der 80er Jahre und dann Ende im Gelände. Dann folgte vor acht Jahren der Re-Release der beiden Scheiben und dann wieder Sendepause.
Als wollten sich die Jungs (nun gut, "ältere" Herren, man möge es mir verzeihen) wieder allen ins Gedächtnis bringen, betiteln sie ihr Intro zur neuen Scheibe "Metal Machine" treffenderweise 'Back In Your Minds'. Und von Beginn an wird auf die Tube gedrückt. STAINLESS STEEL will nahtlos an alte Zeiten anknüpfen und ignoriert die musikalische Entwicklung im Heavy Metal vollständig. Was wir auf den 13 Songs erleben, ist ein konsequent durchgezogener throwback in die 80s, jenem Jahrzehnt, in dem sich der Metal mit Disco geprügelt und die Glitzerdumpfbacken vernichtend geschlagen hat.
Als Männer noch Männer waren, Nietenarmbänder, Patronengurte, Lederklamotten noch cool waren und man den Frisör geflissentlich mindestens für zehn Jahre ignoriert hat.
Die Glanzlichter 'Fear And Pain' (starke Strophen + Riffs!) und 'We Want It - You've Got It!' (Stimmung, Refrain, SOLO!) sind für einen launigen Metal Abend mit ordentlich was zu Zwitschern ganz gut geeignet, der Rest fällt dagegen deutlich ab. Es ist einfach zu uninspiriert, zu belanglos. Ein throwback in die gute alte Zeit des echten Heavy Metal ist immer gern gesehen. Aber dafür muss das Liedgut auch mit Überzeugung, mit Frische, Spielfreude und ordentlichem Druck gezockt werden. ANGEL WITCH haben jüngst gezeigt, wie eine Heavy Metal Legende der alten Schule auch heute noch alle vom Hocker hauen kann.
Irgendwas fehlt mir hier. Irgendwie das gewisse "Etwas". Klar, die Instrumente klingen ordentlich (könnten aber etwas druckvoller, weniger dünn sein), die Riffs sind gut geschrieben und auch die Soli machen gelegentlich Spaß. Aber der Gesang schwächelt und kann sich nicht entscheiden, ob rauchig oder dem Power Metal entliehen. An manchen Stellen klingt der Gesang sogar nach Ilja Richter, dann wird’s allerdings kurios. Denn auf den ersten Blick mag diese Stimme so gar nicht in den Metal passen.
Man kann mit "Metal Machine" schon seinen Spaß haben, aber nicht auf Dauer. Dafür klingt das Gesamtergebnis zu belanglos. Das hat man alles schon mal gehört, besser gehört. Es sind keine absolut dreisten Kopien von PRIEST & Co. STAINLESS STEEL bringt schon noch eine eigene Note mit ein.
Weil diese aber nicht sonderlich spektakulär ausfällt, bleibt das Ergebnis im Niemansland der Bewertungstabelle. Ach und Balladen der Marke 'Hold On' sind nicht unbedingt die große Stärke des Sängers.
Dann kramt doch lieber "Molten Metal" oder "In Your Back" (oder eben die Compilation "Molten Metal In Your Back") raus und lasst euch damit befeuern. Denn dass sie eigentlich gute Songs schreiben können, haben die Jungs schon früher bewiesen. Diese Geistesblitze gibts auf "Metal Machine" nur noch selten. Schade.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Dennis Hogrefe