STAKE - Critical Method
Mehr über Stake
- Genre:
- Doom / Sludge / Post Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Hassle Records
- Release:
- 01.11.2019
- Critical Method
- The Absolute Center
- Careless
- Human Throne
- Catatonic Dreams
- Devolution
- Doped Up Salvations
- Eyes For Gold
Gelungener Neustart!
Eine Namensänderung ist für eine Band immer ein massiver Einschnitt, doch hin und wieder kann sie auch ein echter Segen sein. So zum Beispiel beim belgischen Quartett STEAK NUMBER EIGHT, das sich mit diesem Namen in den vergangenen zehn Jahren ihrer Karriere wohl selbst am meisten im Weg gestanden hat, denn angesichts des Namens rechneten viele Hörer wahrscheinlich mit preusdo-lustigem Core-Gedudel oder Klamauk-Musik in Richtung J.B.O. Dass die Truppe aus Wevelgem allerdings schon seit Jahren für einen feine Mischung aus Post-Metal und Grunge steht, damit hätte bei reiner Betrachtung des Namens wohl kaum jemand gerechnet. In dieser Hinsicht sollte der Name STAKE dem Vierer deutlich besser zu Gesicht stehen. Bleibt also nur abzuwarten, ob auch der Erstling unter neuem Banner "Critical Method" die musikalischen Stärken der vorangegangenen Scheiben fortführt.
Schon beim ersten Durchlauf des Silberlings wird klar, dass der Namenswechsel auch in Bezug auf die Kompositionen des Vierers wie ein Befreiungsschlag gewirkt hat. Verrannten sich die Belgier auf ihren ersten vier Scheiben oftmals ein wenig zu sehr in Experimenten und verloren über eine Spielzeit von meist knapp unter 60 Minuten auch gerne einmal den roten Faden, präsentiert sich die aktuelle Langrille passend zum verkürzten Bandnamen deutlich kompakter und kommt schneller zum Punkt. Das spiegelt sich nicht nur im deutlich gestrafften Songwriting von Tracks wie 'Careless' oder dem überragenden 'Catatonic Dreams' wider, auch die Trackliste wurde mit acht Tracks deutlich kompakter gestaltet und mit dem Rausschmeißer 'Eyes For Gold' überschreitet nur eine Nummer eine Spielzeit von sechs Minuten. Insgesamt sorgt diese bewusste Reduktion in allen Bereichen für einen deutlich größeren Hörspaß, wobei trotzdem noch immer genügend Raum für einige musikalische Experimente und Ausflüge abseits der eigenen Genre-Grenzen bleibt. Abgerundet wird der durchweg positive Gesamteindruck von einer hervorragenden technischen Darbietung des Quartetts, die von einer starken Gesangsleistung von Fronter Brent Vanneste gekrönt wird, der mit seiner herrlichen Reibeisenstimme zu überzeugen weiß.
Neustart geglückt, ist damit das Einzige, was nach dem Genuss von "Critical Method" attestiert werden kann! STAKE präsentiert sich auf dem Erstling unter neuem Banner deutlich gereift, hat die alten musikalischen Stärken in die neue Ära der Band herüber gerettet und sich dabei praktisch in allen Belangen verbessert. Wenn jetzt auch noch die Hörer überzeugt werden können, die sich zuvor vom doch eher gewöhnungsbedürftigen Bandnamen haben abschrecken lassen, dann steht einer rosigen Zukunft für die Belgier nichts mehr im Weg!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs