STALIN VS. BAND - Chaotic Incendiary Prog-Punk Soundtracks
Mehr über Stalin Vs. Band
- Genre:
- Punk/Rock 'n' Roll
- Hunt
- Kill
- Smash
- Hospital
- Jelly
- Relationship
- Hell
- BBC
"Prog-Punk Soundtracks" als vermeintlicher Hinweis auf die Musik einer Combo ist ungefähr so einladend wie "Marianne-und-Michael-Grindcore" oder "FREEDOM CALL-Metal". Und die hochgestochene, bilderreiche Studenten-Lyrik des Infozettels der vorliegenden EP ist auch nicht behilflich, übermäßig großes Interesse an STALIN VS. BAND entstehen zu lassen. Aber von verschachteltem Prog und besserwisserischen Songs nehmen die Dresdner letztlich Abstand. Ihr Regressiv-Sound steht in der Tradition der MC5 und der STOOGES und gemahnt somit an eine Zeit, als der Punk noch auf Erfindung wartete.
Die Songs der früher unter THE ROOSTERS firmierenden Jungs (die Umbenennung war notwendig) knacken die Zwei-Minuten-Marke nur in zwei der acht Fälle. Kurz und schrammelig. Knapp, mit drei Akkorden und einem Schlagzeug-Beat. Gitarren nicht erwähnenswert verzerrt, wie es damals auch war. Das alles muss man 2008 nicht mehr bringen, aber es stört auch nicht weiter. Und die Scheibe ist ohnehin nach dreizehn Minuten durch. In dieser Zeit hat man den guten Opener 'Hunt', eine Mundharmonika in 'Kill', ein Tamburin in 'Smash' und ganz viel Retro-Flair mitbekommen. Den schönen Anti-Gesang kann man hingegen an einigen Stellen sehr leicht überhören, weil er zu weit im Hintergrund steht.
Viele der Tracks würden sich gut in Auto- oder Klamotten-Werbespots machen, neben Models, die "Rock" nur aus dem Kleiderschrank kennen. Und bevor man die HIVES für solche Kurzfilme anfragt, kann man sich auch an STALIN VS. BAND wenden. Die sind vermutlich günstiger zu bekommen, und schlechter sind deren Nummern nicht. In jeder erdenklichen Stimmung hätte sich allerdings auch KPdSU-Josef das (gut und authentisch produzierte) Lo-Fi-Geschrattel auf "Chaotic Incendiary Prog-Punk Soundtracks" nicht ziehen können.
Anspieltipps: Hunt, Relationship
- Redakteur:
- Oliver Schneider