STARGAZER (AUS) - Psychic Secretions
Mehr über StarGazer (AUS)
- Genre:
- Black / Death Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Nuclear War Now!
- Release:
- 01.02.2021
- Simulacrum
- Lash Of The Tyrants
- Evil Olde Sol
- Star Vassal
- Hooves
- The Occidental Scourge
- All Knowing Cold
- Pilgrimage
Leichter Aufwärtstrend in Down Under
Die Australier STARGAZER sind einer der ältesten Vertreter der Black-Metal-Szene in Down Under und in Sachen Produktivität wohl Anhänger der Prog-Titanen TOOL, denn mit gerade einmal drei Langspielern (die instrumentale Version der letzten Albums "A Merging To The Boundless" lassen wir hier einmal außen vor) in 25 Jahren Bandgeschichte ist das Trio nicht gerade freigiebig mit neuer Musik. Entsprechend verspricht der beiliegende Promotext ein "monumentales Ereignis", wenn dieser Tage mit "Psychic Secretions" nach knapp acht Jahren eine neue Scheibe in die Läden kommt. Ob dieser vollmundigen Ankündigung auch Taten folgen, darf angesichts der offensichtlichen Schwächen des bereits erwähnten Vorgängers "A Merging To The Boundless", die auch mein Kollege Björn Backes in seiner damaligen Rezension aufzeigte, erst einmal bezweifelt werden.
Der Beginn fällt mit dem atmosphärischen und instrumentalen Intro 'Simulacrum' allerdings erst einmal sehr vielversprechend aus. Und auch das folgende 'Lash Of The Tyrants' klingt mit seinem Mix aus Death und Black Metal, der phasenweise an frühe MORBID ANGEL erinnert, bei weitem nicht so ziellos wie das Material auf "A Merging To The Boundless". Zugegeben, an den sehr rohen und ungeschliffenen Sound müssen sich die Ohren erst einmal gewöhnen, doch im Kontext des Genres geht die Produktion der Scheibe definitiv in Ordnung. Star des Songs ist dabei überraschenderweise Basser The Great Righteous Destroyer (der Hang zu vollkommen übertriebenen Pseudonymen gehört wohl auch zu den Genre-Standards), der mit seinen Fretless-Basslinien den bleiernen Riffs einen wohltuenden Farbtupfer verpasst und nicht selten Steve DiGorgio zu DEATH-Zeiten heraufbeschwört. 'Evil Olde Sol' setzt im Anschluss den eingschlagenen Kurs konsequent fort und überzeugt ähnlich wie der Opener als solider und unterhalsamer Death/Black-Happen. Doch spätestens mit 'Star Vassal' schleichen sich wieder alte Gewohnheiten bei den Australiern ein und zwischen dissonanten Riffs und etwas ungeschlacht gesetzten Breaks verliert sich in den weiteren Minuten der Spielzeit zusehends der rote Faden der Musik. Erst mit 'All Knowing Cold' bekommt das Trio schlussendlich kurz vor dem Ende noch einmal die Kurve und wandert wieder mit Erfolg auf bekannten MORBID ANGEL-Pfaden, nur um mit dem recht chaotischen und erneut ziellosen 'Pilgrimage' das aufkommende Hörvergnügen wieder zu dämpfen.
Unter dem Strich ist "Psychic Secretions" damit nicht das vom Label versprochene "monumentale Ereignis", doch immerhin zeigt die Formkurve nach dem durchwachsenen Vorgänger wieder dezent nach oben. Für die Zukünft würde ich mir nur dennoch wünschen, dass sich die Truppe aus Down Under auf ihre Stärken konzentriert, die ganz klar im geradlinigen Death-Black-Fahrwasser liegen und nicht in atmosphärischen Experimenten, die eigentlich immer zu zehrfahrenen und wenig fesselnden Kompositionen führen.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs