STAR OF ASH - The Thread
Mehr über Star Of Ash
- Genre:
- Ambient / Experimental
- Label:
- Candlelight Records
- Release:
- 24.03.2008
- How To Invent A Heart
- Him And Her
- The World Spins For You
- Drag Them Down
- The Snake Pit
- An Apology Gone Bad
- Blood Bones And A Skull
- Crossing Over
- Epilogue
- Neo Drugismo
All diejenigen, denen der Name STAR OF ASH nix sagt, sollten jetzt besser gut aufpassen. Denn dahinter versteckt sich die Norwegische Musikerin und Songwriterin Heidi Solberg Tveitan. Na, jetzt klar? Noch nicht? Dann werfe ich mal den Name IHRIEL in den Ring? Macht's klick? Fein, denn einigen sollte ihr Metalprojekt PECCATUM ein Begriff sein. Nachdem sie dabei einige Alben veröffentlicht und Tourneen vollzogen hat, debütierte sie als Solokünstlerin im Jahre 2001 mit der Scheibe "Iter.Viator". Danach folgten weitere musikalische Projekte, die es bisher nicht zuließen, einen Nachfolger einzuspielen. Schwer beschäftigt, die gute Frau. Bevor ich es vergesse, ganz nebenbei ist sie die bessere Hälfte von ihsahn, Frontmann der legendären Black-Metal-Band EMPEROR. Aber den kennen wir nun alle.
Jetzt, im Jahr 2008, erscheint mit "The Thread" ihr neuester Streich, bei dem sie sich die Unterstützung des deutschen Musiker Markus Reuter und dem Japanaischen Cyber-Punks Kenji Siratori gesichert hat. Was kommt dabei rum?
Ehrlich gesagt: nicht viel. Sehr atmosphärische und ruhige Klänge erfüllen den Raum, gesungen wird gerade zu Beginn nur um seltensten Fall. Die beiden Opener erinnern an belanglose Intros und eh man sich versieht, steht man schon mitten im dritten Song - ohne, dass auch nur irgendwas passiert wäre. Leichte Gitarre, dezente Percussions bestimmen den Sound. Erst im angesprochenen dritten Song 'The World Spins For You' hat Heidi das Mikro gefunden und säuselt mit engelsgleicher Stimme, die bei 'Drag Them Down' mich ein wenig an ihre Norwegische Landsmännin LIV KRISTIN erinnert. Ansonsten
plätschert das alles sehr gefällig vor sich hin und lässt meine Erinnerungen an meine Stimmtherapie aufblühen, als ich jedes Mal zur Entspannung mich in einen mit Schaumstoff gefüllten Sack legen durfte, der die Vibrationen der eingespielten Musik an mich weiterleitete. "The Thread" besitzt genau die Art von Musik, die mich damals schon nach wenigen Minuten in den Schlaf schickte. Was nicht bedeuten soll, dass das vorgetragene Album schlecht wäre. Aber es fehlt die besondere Note.
Bis auf das wunderschöne und einem "echten" Song sehr nah kommende 'Crossing Over', bei dem eine männliche Stimme im Duett mit Heidi fast schon poppige Töne anschlägt, läuft doch alles ziemlich vorbei. Wobei ich sagen muss, dass mir der hintere Teil des Albums schon leichter ins Ohr geht, da sie sich von ihren geliebten Instrumentalstücken verabschiedet und sich gesanglich einfach mehr bewegt. Nicht unbedingt ausufernd, aber immerhin Gesang. Mit dem verstört und gleichzeitig harmonischen 'Neo Drugismo' endet die Scheibe aber ähnlich unspektakulär, wie sie begonnen hat.
Eine große Scheibe ist "The Thread" nicht. Auch wenn der Sound vom Feinsten ist und die musikalischen Fähigkeiten aller Beteiligten unbestritten sind, kommt die Scheibe einfach zu aufdringlich mit dem Prädikaten "intellektuell" und "einfühlsam" um die Ecke. Die Schönheit liegt in der Einfachheit und nicht in überfordernden, weil wild zusammengeschusterten Soundfetzen. Aber für ein feines Einschlafen im Rausch, früh um fünf bei einem Metalfestival oder einen Abend zu zweit, bei Kerzenschein und einigen Flaschen Wein sicherlich der optimale Soundtrack.
Anspieltipps: Crossing Over, Blodd Bones And A Skull, Drag Them Down
- Redakteur:
- Enrico Ahlig