STARFISH PRIME - The Architect Wants To Know
Mehr über Starfish Prime
- Genre:
- (Post) Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Finest Noise / Radar Music
- Release:
- 16.08.2011
- Reason Erased
- Below The Grey
- Stop 'n' Go Mantra
- On Bittersweet Alleys
- Fear Of Empty Spaces
- Never Pretend Again
- Hazardous Areas
- The Architect Wants To Know
Experimentelle Rock-Scheibe mit sehr unterschiedlichen Vibes
Moment mal: Sind STARFISH PRIME etwa die neue Nebenspielwiese von BILLY TALENT-Frontmann Benjamin Kowalewicz? Oder handelt es sich bei der eigenwilligen (Post-)Rock-Kapelle um ein weiteres Nebenprojekt aus dem THE MARS VOLTA-Camp? Nikola Novakovic, seines Zeichens Bandleader und Frontmann der Kölner Newcomer konnte gesanglich als auch kompositorisch beide Bands als mögliche Wegbegleiter nicht außen vor lassen, so dicht sind die Songs des neuen Albums "The Architect Wants To Know" den vermeintlichen Vorbildern angegliedert. Dabei ist der frische STARFISH PRIME-Neuling eigentlich vielseitig genug, um sich aus jeglichen verdächtigen Einflüssen problemlos wieder freizuschwimmen.
"The Architect Wants To Know" ist schließlich ein Album mit sehr vielen Gesichtern, wobei die experimentelle Schlagseite wohl am dominantesten vertreten ist. Die Rheinländer, die in den letzten Monaten vor allem Mühe hatten, einen festen Bassisten in die Band zu integrieren, arbeiten mit vertrackten Arrangements und außergewöhnlichen Riffs, scheinen ihren Sound allerdings noch nicht gefunden zu haben. Während die erste Albumhälfte von schwerer zugänglichen, wenngleich melodischen Rocksongs geprägt ist, die gelegentlich wie eine gemäßigte Variante von AT THE DRIVE-IN klingen, geht es in der zweiten Halbzeit wesentlich ruhiger zu. Nummrn wie 'Fear Of Empty Spaces' und 'Never Pretend Again' lassen sich von sanften Gitarren und süßlichen Harmonien tragen, geben ihren experimentellen Ansatz aber dennoch nicht auf. STARFISH PRIME sind um Progression und Eigenständigkeit bemüht, wollen sich auch in den introvertierten Momenten nicht einschränken und bleiben damit speziell. Trotzdem fehlt die rote Linie, die zwar durch Novakovics Gesang gegeben ist, aufgrund der vielseitigen Herangehensweise aber nicht erhalten bleibt - und hier wird "The Architect Wants To Know" dann bisweilen auch zum Problem.
Aufgeschlossene Hörer werden sich daran aber letzten Endes wenig stören, da das Songwriting über weite Strecken für sich spricht und die einzelnen Nummern ganz individuell betrachtet überzeugen. Lediglich 'Below The Grey' und das sperrige 'Stop 'n' Go Mantra' weichen ein wenig ab, vielleicht weil sie wesentlich schlichter arrangiert sind als die übrigen Songs. Ansonsten hat "The Architect Wants To Know" eine Menge zu bieten, zwischendurch sogar auch ein paar magische Passagen - und das können heute wohl die wenigsten Frischlinge von sich behaupten.
Anspieltipps: Reason Erased, Fear Of Empty Spaces, Never Pretend Again
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes