STARLIGHT RITUAL - Sealed In Starlight
Mehr über Starlight Ritual
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Temple Of Mystery
- Release:
- 02.06.2021
- The Bell
- Marauders
- One For The Road
- Burning Desire
- Sealed In Starlight
- Civilization Lost
- The Riddle Of Steel
- Lunar Rotation
- Righteous Ones
Gelungenes ersten Langeisen der kanadischen Energiebündel.
STARLIGHT RITUAL dürfte bislang zwar lediglich in Underground-Kreisen geläufig sein, für den nun vorliegenden ersten Longplayer sollte die Formation aus Montréal aber einen gehörigen Popularitätsschub erhalten. Gegründet 2014, lieferte die Truppe keine zwölf Monate später eine erste Talentprobe in Form einer selbstbetitelten EP. Darauf regierten zwar noch eher in Richtung Doom angelegte Sounds, doch schon auf der ein weiteres Jahr darauf aufgenommenen, zweiten EP "Age Of The Universe" orientierte sich der Fünfer mehrheitlich an klassisch-traditionellen Heavy-Metal-Klängen.
Diese durfte man in der Heimat auch bereits mehrfach als Support-Act von namhaften Größen wie ANVIL, GRIM REAPER oder DIAMOND HEAD vorstellig machen. Durchaus erfolgreich übrigens, denn die Band tankte dabei offenbar reichlich Selbstvertrauen und nahm sich deshalb alle Zeit dieser Welt, um die Songs ihres Erstlingsalbums startklar zu machen. Ob die Jungs dabei auf irgendwelche Hilfsmittelchen zurückgreifen haben müssen, weiß man zwar nicht, Tatsache ist jedoch, dass STARLIGHT RITUAL nach dem atmosphärischen Intro 'The Bell' den Turbo gezündet hat, und schon 'Marauders', der eigentliche Einstieg ins Geschehen daran denken lässt, wie sich wohl ein Rudel Durcacell-Hasen nach einer Überdosis Red Bull verhalten würde. Genau so wie diese die Kanadier!
Die kratzen zwar ab und an durchaus am Speed Metal, legen offenkundig aber gar nicht einmal so viel Wert auf Überschallgeschwindigkeit. Vielmehr verstehen sie es einfach auf einem schier unfassbaren Energielevel loszulegen. Aber nicht nur die Dynamik beeindruckt, auch die Hingabe, mit der die Jungs ihren tief in den 80ern verwurzelten, klassischen Metal darbieten. Dass sie sich dafür an unterschiedlichsten Szene-Größen orientiert haben, mag zwar von nur geringem Innovationsgeist zeugen, ist allerdings nachvollziehbar. Die Neuerfindung des sprichwörtlichen Fahrrades steht schließlich nicht auf der Agenda der Frankokanadier.
Wozu auch, STARLIGHT RITUAL lässt nicht nur einen kompetenten Vortrag vernehmen, sondern versteht es auch, die Songs mit einem gewissen Ohrwurm-Faktor auszustatten. Zwar mag die hohe, mitunter etwas heisere Stimme von "Damian Ritual" nicht jedermanns Geschmacksnerv treffen, an seiner Performance gibt es aber nur wenig zu meckern. Zumindest in den hurtig angelegten Tracks nicht. Im Gegenteil, denn schon nach dem Opener und den beiden anschließenden Nummern 'One For The Road' - bei dem sich die Burschen für die Strophen doch ein wenig zu offensichtlich an 'Long Live Rock’n’Roll' orientiert haben - und 'Burning Desire', hat Damian den Zuhörer auf seiner Seite. Auch, weil er es versteht vollends aus sich herauszugehen und mitzureißen.
Nicht ganz so sattelfest wirkt der Kerl lediglich in den eher getragenen Passagen, wie etwa im Titelsong. Der bringt zwar etwas "Abkühlung" und entwickelt sich nach einer atmosphärischen Einleitung zu einer episch angelegten achtminütigen Hymne, der Gesang wirkt dabei jedoch zu wenig ausdrucksstark und zu sehr auf Theatralik angelegt. Das ist jedoch die Ausnahme, denn sowohl im knallharten Speed-Track 'The Riddle Of Steel' als auch im ACCEPT-igen Riff-Hammer 'Lunar Rotation' fügt sich Damian deutlich besser ins Geschehen ein. Das gilt auch für das Finale in Form von 'Righteous Ones', das wir so ähnlich wohl auch auf einem der frühen ENFORCER-Alben beklatscht hätten. Gratulation nach Kanada, zu diesem gelungenen Longplay-Debüt!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Walter Scheurer