STEALING AXION - Moments
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2012
Mehr über Stealing Axion
- Genre:
- Modern Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- InsideOut (EMI)
- Release:
- 24.08.2012
- Mirage Of Hope
- Solar
- Everything Or Nothing
- 47 Days Later
- The Unwanted Gift
- Eventide
- Collapse
- It's Too Late Now
- Sleepless
- Moments Part 1
- Moments Part 2
Momente für die Ewigkeit – Moderner Progmetal deluxe!
Was STEALING AXION hier mit "Moments" erschaffen, ist solch metall-progressive Klangkunst, dass es kaum in Worte zu umschreiben ist. Ich will es dennoch versuchen.
Die Songs auf "Moments" sind Progressive Metal in jeder Note und glänzen mit einer unglaublichen Vielfalt und Dynamik. Prog-/Death-/Dark/-Modern Metal, auch Djent- und selbst Jazz-Elemente werden munter miteinander gemixt und erklingen in solch wunderbarer Symbiose, dass jeder Musikliebhaber mit der Zunge schnalzen sollte.
STEALING AXION gehen rhythmisch wie harmonisch sehr komplex vor, haben dabei aber stets den Song im Auge und erzeugen trotz vielschichtiger, mitunter überlangen Tracks, so viel Tiefgang, dass man nach den letzten Tönen wie aus Trance erwacht. Dabei grooven sich die Amerikaner mit einer derartigen Präzision sowie einer ordentlichen Portion Djent durch die Songs, dass jeder Track ein sehr intensives Erlebnis ist. Der Gesang variiert größtenteils zwischen derben Growls und wunderbaren Klargesängen. Vor allem die cleanen Gesangspasssagen haben es mir angetan und können jedem Track eine angenehme melancholische Note verleihen.
Der Opener 'Mirage Of Hope' stellt also keineswegs die Marschrute des Albums dar, ist aber ein toller Start, der vieles beinhaltet wofür STEALING AXION stehen, mit einem markanten Stakkato-Part im Mittelteil. 'Everything Or Nothing' ist mit einem großartigen Riff gesegnet (heißer Anwärter auf den "Metalriff 2012"-Titel), der sich nach einem Vorspiel dem Hörer offenbart und kurz darauf derartig die Groove-Walze loslässt, dass mir die Spucke wegbleibt. Das dunkle 'Eventide' und das bedächtige 'It's Too Late Now' bieten große Gesangsmomente, die unter die Haut gehen. Dazwischen ertönt das mit Jazz-Harmonien versehene Groovemonster 'Collapse', das sich zwischen Dissonanz und Konsonanz einpendelt.
Insgesamt fühle ich mich des Öfteren vor allem an MESHUGGAH und Co erinnert, aber auch DREAM THEATER und OPETH haben ihre Spuren hinterlassen, zumindest was den Ideenreichtum und die Entwicklung von progressiven Sounds betrifft, doch STEALING AXION gehen zudem um einiges moderner vor. Das zeigt sich vor allem in den tiefer gestimmten Gitarren, den wechselnden Gesängen als auch in den vielfältigen Kompositionstechniken.
Durchhänger gibt es keine, jeder Song kann aufs Neue ganzheitlich überzeugen, insbesondere der 'Moments'-Zweiteiler zum Schluss ist eine insgesamt 22-Minütige musikalische Offenbarung, wie ich sie lange nicht mehr gehört habe. Großartig! - wie das gesamte Album.
Ansspieltipps: Everything Or Nothing, Eventide, Moments Part 1, Moments Part 2
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Jakob Ehmke