STEEL ANGEL - In A Quiet Dream
Mehr über Steel Angel
- Genre:
- US Metal / Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Arkeyn Steel / Steel Gallery Records
- Release:
- 05.08.2016
- Valley Of The Skulls
- Eye Of The Storm
- Steel Angel
- Dorian Grey
- Images (Of Self Destruction)
- Crystal Visions
- King Of Fools
- You Can Run
- Distant Reality
- What Child Is This?
- Steel Angel [Alternate Version]
- Never Say Never [Demo 1990]
- Faceless Dreams [Demo 1990]
Gewohnte Arkeyn-Steel-Qualität.
Kaum ein Label steht so sehr für obskure US-Metal-Demos wie Arkeyn Steel Records. Und das Faszinierende ist: Fast alle diese Veröffentlichungen sind richtig stark, viele sogar essenziell. Auch in "In A Quiet Dream" von STEEL ANGEL sollten alle Fans von US Metal und Neunziger-Jahre-Prog zwingend reinhören, denn der Re-Release des Tapes von 1992 (damals unter dem Namen "Inquiete") ist Gold wert.
Es gibt wieder mal ein schön gemachtes Artwork vom griechischen Label, und wie gewohnt ist das Scheibchen auf 500 Exemplare limitiert (ich lausche gerade der Nummer 471). Das heißt natürlich: Wer die 10 Tapetracks, den alternativen Zusatztrack und die beiden Songs vom Demo (1990) haben möchte, sollte bald zugreifen.
Zum Personal: Der melodisch-mitreißende Sänger Jason Flanders ist tragischerweise schon 1992 verstorben und hat außer diesen Songs nie ewas veröffentlicht. Wer sich die Songs anhört, wird sich schnell darüber klar werden, dass damit ein großer Metal-Sänger verloren gegangen ist. Drummer Rodney Beasley ist dagegen sicher der bekannteste Musiker, hat er doch auf der ICED EARTH-Scheibe "Burnt Offerings" einen echten Metal-Klassiker mit eingespielt. Doch auch er ist danach in der Vergessenheit versunken. Sonst könnten Spezialisten noch Gitarrist Mark Borgmeyer kennen, der bei der BEN JACKSON GROUP das "All Over You"-Album mit eingespielt hat (genau, der Ben Jackson von CRIMSON GLORY...).
Metal-Prominenz geht sicher anders, aber das Songmaterial, das von den fünf Jungs aus Florida geschrieben und eingespielt wurde, kann mitreißen und hat dieses typisch mystische Flair, das sich fast nur auf undergroundigen US-Metal-Scheiben dieser Zeit (als der Metal "tot" war) finden lässt. Mir läuft dabei immer ein Schauer den Rücken herunter, ähnlich wie bei DREEMWICH, DAMASCUS oder DESCENDING FATE.
Zu meinen Favoriten gehört das packende und progressiv aufgebaute 'Eye Of The Storm', und auch der Florida-Track über 'Dorian Grey' gelingt gut. 'King Of Fools' erinnert mich vom Riffing an MEDIEVAL STEEL, und das ist ja nicht die schlechteste Referenz. Einzig die Green-Sleeves-Interpretation 'What Child Is This?' geht aus meiner Sicht ziemlich in die Hose.
Ich stehe ja total auf diese Sorte US Metal. Wer das DREAM THEATER-Debüt für die Blaupause des Metal hält, kann eigentlich an diesem Album nicht vorbei, das von der Produktion und vom Songwriting her in eine ähnliche Kerbe schlägt. Glatte Kaufempfehlung für alle US-Metal- und Neunziger-Prog-Metal-Fans. Hier gibt es ein echtes Kleinod zu erwerben.
Anspieltipps: Eye Of The Storm, Dorian Grey, King Of Fools
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jonathan Walzer