STEEL ATTACK - Enslaved
Mehr über Steel Attack
- Genre:
- Power Metal
- Label:
- Arise
- Release:
- 08.10.2004
- Gates Of Heaven
- Out Of The Flames
- Forsaken
- Bless My Sins
- Immortal Hate
- Son Of A Thousand Souls
- Enslaved
- Voices
- When You Dream
- Afraid No More
Nachdem sich der radikale Schnitt im Line-up von STEEL ATTACK auf dem letzten Album noch nicht so deutlich bemerkbar gemacht hat, sind die Änderungen auf dem neuen Longplayer "Enslaved" dann doch schon wesentlich markanterer Natur. In erster Line hat nämlich der Härtegrad enorm zugenommen, was ja zunächst einmal begrüßenswert ist. Doch, und da ist der Haken an der Geschichte, sind die Melodien dafür wesentlich weiter in den Hintergrund gerückt und mit ihnen die zündenden Hooklines, von denen es gerade auf den ersten beiden Alben des schwedischen Quintetts noch einen ganzen Haufen gab.
Vergleichbar sind die `neuen ´ STEEL ATTACK im Jahre 2004 mit Bands wie BRAINSTORM, vor allem weil der neue Sänger Ronny Hemlin wie eine rauere Variante von Andy B. Franck klingt. Doch auch rifftechnisch kommen einem immer wieder die deutschen Vorzeige-Power-Metaller in den Sinn, erweitert um Arrangements, die entfernt an die ersten beiden Scheiben von METALIUM erinnern.
Der Unterschied zu diesen Bands ist jedoch, dass die aktuellen Kompositionen bei weitem nicht auf dem selben Level angesiedelt sind und gerade zu Beginn von "Enslaved" recht eintönig aus den Boxen herauskommen. Unverständlich, wenn man mal bedenkt, dass die Gitarrenarbeit keine Wünsche offen lässt, man gar nicht erst auf die Idee kommt, jeden Song mit einer Doublebass vollzuknallen, die Produktion mehr als fett ist und auch der Sänger fernab von der kitschigen Michael-Kiske-Kopie agiert. Aber es passiert nun mal zu wenig am Anfang, so dass `Gates Of Heaven´ `Out Of The Flames´ und der Midtempo-Brecher `Immortal Hate´ auch nach mehrmaligem Hören ihr Ziel nicht erreichen. `Bless My Sins´ ist da schon von einem anderen Kaliber und bleibt auch endlich mal im Ohr hängen, eine Eigenschaft, die zum späteren Zeitpunkt glücklicherweise noch mehrere Nummern verinnerlicht haben. So zum Beispiel das eingängige Titelstück oder das abschließende melodische `When You Dream´.
Für eine Band, die kurz davor war, sich mit HAMMERFALL, NOCTURNAL RITES und Konsorten auf eine Stufe zu stellen, ist dies aber definitiv zu wenig. Aber es ist auch gleichzeitig schade, denn wer seine Anlagen so leichtfertig verspielt, der wird unter Umständen nie in die erste Garde aufsteigen.
Anspieltipps: Bless My Sins, Son Of A Thousand Souls, Enslaved
- Redakteur:
- Björn Backes