STEEL DAWN - (R)EXcuse Me...!
Mehr über Steel Dawn
- Genre:
- Hardrock
- Label:
- RMB Records/Twilight
- Release:
- 22.06.2007
- Shadow Games
- Little Child
- Streets Of Freedom
- Shot In The Night
- Burning Bridges
- 397
- No More Excuse
- Headbangers Ball
- The Trigger
- Walls Of Mercy
- Six Wheels
In einer denkbar ungünstigen Zeit, nämlich in der Hochphase von Grunge- und Alternative-Rock, veröffentlichten STEEL DAWN 1994 ihr Debütwerk "Mirror Images", schafften es damit sogar, den Support-Slot für die in etwa zeitgleich stattfindende WARRANT-Tour zu ergattern, und durften ob des unerwarteten Aufwinds auch hoffen, als einer der wenigen klassischen Acts einige Achtungserfolge zu erzielen. Ein respektabler neunter Platz in den japanischen Import-Charts tat sein Übriges dazu, konnte aber dennoch nicht verhindern, dass sich die Band den moderneren Ströme der härteren Musik beugte und vorzeitig das Zeitliche segnete.
Erst kürzlich reifte in Ursprungs-Gitarrist Ralf Bethke die Idee, die alte Truppe zu reformieren und das anhaltende Revival des traditionellen Hardrocks mit einem weiteren STEEL DAWN-Album zu bereichern. Mit beinahe rundum erneuerten Line-up (lediglich Bassist Iggo Gunzelnmann ist noch mit an Bord) und dem talentierten Sänger Conny Beck bewegte sich die Band wieder ins Studio und spielte dort ein recht typischer 80er-Hardrock-Album mit deutlichen Tendenzen zu DOKKEN und SINNER, gleichsam aber auch einigen Anleihen an die etwas gemäßigtere Phase von ACCEPT ein. Allerdings ist die Art und Weise, wie das Material dargeboten wird, dann doch eher zweitklassig.
Begonnen bei den eher mäßigen Songwriting-Ideen über die teils recht uninspirierten Refrains bis hin zum nicht ganz zeitgemäßen Sound fehlt an vielen Stellen das nötige Potenzial, um den Schalter zur Begeisterung umzulegen. Stücke wie beispielsweise das stampfende 'Six Wheels' oder das lahme 'Burning Bridges' sind schlicht und einfach zu gewöhnlich und unauffällig, wenngleich nicht auszuschließen ist, dass man mit derartigem Stoff vor zwei Dekaden noch groß im Rennen gewesen wäre.
Wesentlich interessanter sind aus heutiger Sicht indes die etwas flotteren Songs wie etwas das richtig gute 'Headbangers Ball' oder das schwungvolle 'Shot In The Night', die mit anständigem Groove voranschreiten und darüber hinaus auch im Chorus punkten. Solch coolen Stoff hätte man sich auf "(R)EXcuse Me...!" zum Ende hin verstärkt gewünscht, beweist er doch, dass in der zurückgekehrten Mannschaft definitiv mehr schlummert, als hier über weite Strecken gezeigt wird. Dumm ist halt nur, dass man im Schlussresümee ausschließlich über die Realität und eben nicht über Eventualitäten und Alternativen sprechen kann. Dann nämlich hätte das STEEL DAWN-Comeback-Album - bedingt durch einige gute Ansätze - womöglich um einiges besser abgeschnitten.
Anspieltipps: Headbangers Ball, Streets Of Freedom
- Redakteur:
- Björn Backes