STEEL DEATH - Electric Mayhem
Mehr über Steel Death
- Genre:
- Thrash/ Death Metal
- Label:
- Unstoppable Media
- Electric Mayhem
- Word Beyond Thought
- Slaughtered/ Hellbound
- Satanized Chainsaw Bloodshed
- Evil Clutch
- Equation
- Combat Shock
- Eyelid
- Warlord Of Gold
- Selection
- Northgrown Pilgrims
- Eyelid (Video)
- Slaughtered/ Hellbound (Video)
Wie soll eine Band klingen, bei der die beiden Gitarristen auf die Rufnamen "Knax, die Hüpfburg" und "Bionic Body Bomb" hören und in der "Europa, die Weltpeitsche" als Sänger seine Stimmbänder strapaziert? Was soll der Bassisten-Titel "Verrückty Obstgarten" suggerieren, und was erst der Schlagzeuger, der sich "Damnation Denver Dallas" nennt?!
Nein, hinter STEEL DEATH verbirgt sich keine Horde von durchgeknallten Satanisten, die mit ihren Pseudonymen die sofortige Übernahme der Weltherrschaft planen. STEEL DEATH sind einfach fünf verpeilte Kunden, die furchtbar gerne Thrash Metal spielen. Die Liebe zur Musik auf Metalbasis ist in jeder der 33 Minuten von "Electric Mayhem" fühlbar. Das Prädikat "Electric" bezieht sich dabei jedoch zum Glück nicht auf den massiven Einsatz von Keyboards, sondern ist wohl eher als Hommage an die Stromgitarre an sich gedacht. Denn die Klampfen sind das wichtigste Merkmal bei STEEL DEATH, wie wild geworden kollidieren hier Thrashriffs, Fitzelmelodien und Wahnsinnsbreaks. Ein Song wie 'Evil Clutch' fängt dabei fast mit einem Black-Metal-Riff an und verwandelt sich dann doch in ein todesbleilastiges Thrash-Metal-Monster der ultraschnellen und -brutalen Sorte. In solchen Momenten klingt die fantastische Gröl-Schrei-Stimme von der Weltpeitsche Europa besonders abartig, Fetischisten der eingetragenen Markenzeichen "Derbe" und "Furios" erhalten spätestens beim 'Evil Clutch' einen Stromstoß der schöneren Art. In diesem Stil ziehen STEEL DEATH ihre gesamte dritte Scheibe durch, das Wort "Kompromiss" scheint den Münsteranern nicht weiter geläufig zu sein. Dafür knallt die Produktion ordentlich fies in die vor diabolischer Freude verzogene Fresse. Und ein Hammerriff wie in 'Word Beyond Thought", das kommt echt von jenseits der Welt, von dort, wo die Extreme des Wahnsinns sich einander die Kante geben und miteinander moshen. Übrigens, wenn man dem beigelegten Pressetext glauben darf, sind die fünf Jungs auch live mit einem Sprung in der Schüssel gesegnet:
"Signifikantestes Merkmal, die Einzigartigkeit dieser Band unterstreichend, ist die ausgefallene Bühnenpräsentation, mit der die Instrumentalisten mehr als einmal die Gemüter der anwesenden Konzertzeugen in Erstaunen versetzen und sicherlich vielerorts auch einige Lachsalven ernteten. Aber der gelegentliche Einsatz karikierender Pappmaché-Ameisenkostüme und in Schnitt- und Farbansprüchen im Abseits des Fashion-Mainstreams rangierender Kleidungsstücke (erwähnt seien 'Pastelltöne' wie 'Halsschmerz verursachendes neon-gelb', 'Milkabesudelndes helllila'; mondänes Schuhwerk wie Schlangenlederstiefel oder wadenbeißende Wrestling-Boots (Farbton variiert per Transpirationsintensität!!)) sollten nur als Augenweidenbonus gewertet werden und erfüllen keine kosmetische Funktion, um eine blasse und charakterlose Bühnenpräsenz zu übertünchen."
... ohne Worte?! Doch! Wenn Songs wie das genial-kraftvolle 'Eyelid' oder 'Slaughtered/Hellbound' live auch nur halb so gut kicken wie auf "Electric Mayhem", dann sollten sich die Muskelstränge im zentralen hinteren Nackenbereich schon einmal auf eine Erfahrung der brachialen Art einstellen. Fazit: Toll, dass es mit STEEL DEATH nun noch eine geile deutsche Thrash-Formationen mehr gibt. War ja schon ein gutes Jahr für das teutonische Drescher-Publikum, man denke nur an FINAL BREATH oder NECRONOMICON. Und jetzt noch STEEL DEATH: leidenschaftlich, spielstark, schnell, mit Musikern, die wahrscheinlich selbst auf ihre Unterhosen das Wort "Metal" gestickt haben. Sieht jedenfalls bei den Videos so aus ...
Anspieltipps: Word Beyond Thought, Evil Clutch, Eyelid
p.s.: Dank und Anerkennung noch für das Booklet. Darin ist ein in Black-Metal-Farben geschminkter Typ zu sehen, über ihm die Worte "Nortgrown Pilgrims ..." Auf der nächsten Seite sitzen STEEL DEATH in einem Heuschober, dort steht "... in Charge of Perfection". Yes!
p.p.s.: Für sieben Euro plus Porto hier erhältlich ...
- Redakteur:
- Henri Kramer