STEEL PROPHET - Unseen
Mehr über Steel Prophet
- Genre:
- Power Metal
- Label:
- Nuclear Blast
- Truth
- Rainwalker
- One Way Out
- Shattered Apart
- Among The Damned
- Bolero
- Mirror, Mirror, Life After Life
- Magenta
- Blackest Of Hearts
- Martyred
- Killer`s Confession
- Magenta (Reprise)
Ihr habt sicher schon die niederschmetternde Nachricht von Rick Mythiasins Ausstieg bei einer der besten Power-Metal-Bands der letzten Jahre gehört, somit ist „Unseen“ seine STEEL-PROPHET-Abschiedsvorstellung. Und irgendwie eine etwas merkwürdige.
Klar, dass „Unseen“ nicht wie die drei vorangegangenen Alben klingt, war fast schon zu erwarten, denn alle drei Alben unterscheiden sich doch um einiges voneinander, boten aber immer richtig geilen, progressiven Power Metal.
Und „Unseen“? Nun, nachdem meine Anfangseuphorie verflogen ist, muss ich doch gestehen, dass „Unseen“ mit einem Mal doch einige Schwächen offenbart, Schwächen, die ich STEEL PROPHET nicht zugetraut hätte.
Dabei kann man aber nicht behaupten, „Unseen“ wäre ein Flop, das ganz bestimmt nicht, denn ein Song wie „Mirror, Mirror, Life After Life“ mit seinem einprägsamen Refrain und den endgeilen Gitarrenriffs ist ohne Frage einer der besten Power-Metal-Tracks des Jahres 2002. Einmal gehört, geht einem der Song nicht mehr aus dem Kopf. In die gleiche Kerbe schlägt der nicht minder gute Opener „Truth“, der einmal mehr zeigt, dass STEEL PROPHET im Power Metal Bereich zu den besten Bands überhaupt gehören.
Aber STEEL PROPHET haben auf Unseen“ auch einige Experimente gewagt, z.B. „Magenta“, ein lupenreiner Progressive-Rock-Song, der allerdings nicht richtig zündet. Besser kommen da schon das düstere, aggressive „Blackest Of Hearts“, obwohl auch hier der Ohrwurmfaktor fehlt, „Among The Damned“ mit seinen atmosphärischen Parts und dem coolen Groove und das Doommonster „Killer`s Confession“.
Und über gediegene Power-Metal-Kracher wie „Martyred“ oder „One Way Out“ muss man nicht viel Worte verlieren, die Songs rocken. Nicht so gelungen ist dagegen das Instrumental „Bolero“ und die spacigen Keyboardsounds bei „Rainwalker“ sind sicherlich auch nicht jedermanns Sache.
Wenn man jetzt mal die CD als Ganzes betrachtet, dann ist „Unseen“ sicherlich die experimentellste STEEL-PROPHET-CD, die trotz vieler guter Momente auch den einen oder anderen Schwachpunkt offenbart.
Auch die Produktion hätte durchaus fetter ausfallen können. Nun, die "Die Hard" STEEL-PROPHET-Fans können trotzdem zuschlagen, es wird aber wohl schwer für die Band, mit „Unseen“ neue Fans zu gewinnen. Keine allzu tolle Situation für STEEL PROPHET also.
Bleibt nur zu hoffen, dass sich die Band trotz allem nicht auflöst. Denn auch in etwas schwächerer Form rult eine originelle Band wie STEEL PROPHET immer noch!!!
Anspieltipps: Mirror, Mirror, Life After Life; Among The Damned; Killer`s Confession; One Way Out, Truth
- Redakteur:
- Herbert Chwalek