STEEL WARRIOR - Army Of The Time
Mehr über Steel Warrior
- Genre:
- Power Metal
- Label:
- Hellion Records
- Beyond The Twilight Hills
- Army Of The Time
- Guardians Of The Desert Sea
- Spell Of Witches` World
- Power Metal
- Divine Wind Of Sho
- The First Warrior
- When We Were Kings
- Your Majesty`s Return
- Farewell Ride
Ja, es ist mal wieder True Metal-Zeit, wobei STEEL WARRIOR (origineller Name übrigens...) mal nicht aus Italien oder Schweden kommen, sondern aus Brasilien.
Trotz ihrer eher untypischen Herkunft fährt die Band alles auf, was man als True Metaller so braucht: Ein Cover mit martialischen Kriegern, die sattsam bekannten Fantasytexte (Ausnahme: "Power Metal", das Thema sollte klar sein...) und natürlich die musikalischen Standardzutaten.
Dabei tappen STEEL WARRIOR zum Glück nicht in die Italofalle, die Keyboards pflastern nicht alles zu, sondern dienen hier nur zur Untermalung und Akzentuierung.
Musikalisch orientieren sich die Brasilianer schon am Power Metal europäischer Prägung, wobei "Army Of The Time", auch dank der undergroundigen Produktion, recht rau und ungeschliffen klingt.
Den Hörer erwartet dabei der stetige Wechsel aus speedigen Stücken und stampfenden Songs, wobei STEEL WARRIOR auch gerne mal beide Stilistika in einem Track verwenden. Die einzige Ausnahme bildet dabei "When We Were Kings", die Qotenballade der CD, auf die man aber auch gut und gerne verzichten kann.
Der Rest der Scheibe ist aber leider kein Stück besser. Klar, Innovation oder Originalität zu erwarten, wäre vollkommen unangebracht, aber wenn man sich fünf bis sechs Mal fragt, wo man diese Melodie, dieses Riff oder diesen Refrain so oder so ähnlich schon mal gehört hat, dann spricht das nicht für die Band.
Nun gut, selbst diese Tatsache wäre noch zu verschmerzen gewesen, wenn wenigstens die Songs gut wären, was sie aber leider, leider nicht sind. Allenfalls das epische "Your Majesty's Return" mit seinem klasse Refrain und den knackigen Riffs sowie der Midtempobanger "Guardians Of The Desert Sea", ebenfalls mit einem einprägsamen Refrain ausgestattet, können wirklich überzeugen.
Die anderen Songs rauschen einfach am Hörer vorbei, kein Track ist richtig schlecht, keiner richtig gut. Und es ist zwar angenehm, dass Sänger/Gitarrist Andre Fabian sehr ungekünstelt klingt, Akzente kann aber auch er nicht setzen. Selbst nach mehrmaligen Hören bleiben die meisten Riffs und Melodien einfach nicht im Gedächtnis haften und die Refrains sind entweder zu durchschnittlich oder viel zu offensichtlich nach Schema F gestaltet.
Selbst wenn die Band mal gute Ideen hat, wie "Power Metal", dann klingt der Song viel zu holprig und unfertig, da hätte man viel mehr draus machen können.
Bleibt also als Erkenntnis, dass STEEL WARRIOR zwar einige gute Ideen und Songs haben, aber noch sehr viel Arbeit vor sich haben, bevor sie ein Album abliefern, das aus der Masse herausragt.
"Army Of The Time" ist jedenfalls eins dieser ganz netten Alben, die weder Fisch noch Fleisch sind, sprich, die Scheibe ist kein absoluter Griff ins Klo, aber auch kein herausragendes Highlight. Nur gibt es solche Scheiben zur Zeit massenweise, vor allem im True Metal-Bereich, so dass man "Army Of The Time" getrost als überflüssig bezeichnen kann.
Wer die Scheibe aber trotzdem unbedingt haben muss, der wird bei http://www.hellionrecords.de fündig.
Anspieltipps: Your Majesty's Return, Guardians Of The Desert Sea
- Redakteur:
- Herbert Chwalek