STEELWINGS - Still Rising
Mehr über Steelwings
- Genre:
- Heavy Metal / Hard Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Pure Steel
- Release:
- 25.11.2022
- Hell Or High Water
- Stand Up And Fight
- Break Of Day
- Hey Hey
- Like A Shadow In The Night
- Rocket
- My Rock'n'Roll
- Rock On
- Easy To Go
- Heat Of The Night
Schöner Retro-Heavy-Metal ohne die ganz großen Hits.
Aber hallo, für das Cover des neuen Albums "Still Rising" hat STEELWINGS aber ganz schön tief in die Kitsch-Kiste gegriffen. Okay, bei einer Band, die in den Achtzigern schon bei der ersten Welle des schwedischen Heavy Metals dabei war und damit als Vorbild für Kollegen wie ENFORCER herhalten durfte, ist das durchaus erlaubt, schön anzusehen ist das Artwork deswegen aber trotzdem nicht. Die Scheibe markiert übrigens das zweite Langeisen seit sich die Band mit dem schlicht betitelten Album "Back" und nach einer langen Pause im Jahr 2019 auf der metallischen Bildfläche zurückgemeldet hat. Können die fünf Schweden dabei an die Genre-Glanztaten der Achtziger anknüpfen?
Die Antwort ist ein klares "jein", denn einerseits ist die Platte eine wunderbare kleine Zeitkapsel, die Hörer und Hörerinnen sofort in die goldene Zeit des Heavy Metal katapuliert, andererseits bestätigt sie auch, warum STEELWINGS damals der ganz große weltweite Erfolg verwehrt geblieben ist. Die Kompositionen des Quintetts, beim dem aktuell mit Sänger Tommy Söderström, Gitarrist Michael Lindman und Gert-Inge Gustafsson (ebenfalls Gitarre) noch drei Gründungsmitglieder mitwirken, sind nämlich zwar allesamt gefällig, doch irgendwie fehlt mir ingesamt der ganz große Hit, der mich aufhorchen lassen würde. Klar, gerade die beiden eröffnenden Nummern 'Hell Or High Water' und 'Stand Up And Fight' gehen gut nach vorne, haben auch solide Hooklines im Gepäck und überzeugen vor allem mit feinen Riffs, trotzdem hat man das hier alles schon einmal frischer und spannender gehört, auch von anderen Altmeistern aus ähnlichen Jahrgängen, die noch immer aktiv sind. Ich denke da etwa an die TYGERS OF PAN TANG oder DEF LEPPARD.
'Break Of Day' gefällt mir da mit seinem donnernden Bass und stampfendem Groove deutlich besser und auch die Hookline der Nummer geht mir erstmals gut ins Ohr, bevor uns 'Hey Hey' mit seinem Refrain sogar eher in Richtung Hair Metal führt. Nicht unbedingt mein Favorit, aber ein durchaus spannender Song. Generell sind es eher die etwas sperrigen und experimentelleren Tracks auf "Still Rising" die mir besonders gut gefallen, etwa das schwerfällige 'Like A Shadow In The Night' oder auch 'Easy To Go', das gerade beim Stakkato-Groove und der Gitarrenarbeit sogar LED ZEPPELIN-Luft atmet, auch wenn Michael und Gert-Inge von der Genialität eines Jimmy Page doch noch ein Stück entfernt sind.
Abgerundet wird die Platte schlussendlich von einer angenehm oldschooligen Produktion, die perfekt zum Songmaterial passt und den Retro-Vibe der Scheibe angemessen unterstreicht. Folgerichtig können Fans der NWOBHM oder generell Freunde und Freundinnen von klasssichen Heay-Metal-Tönen hier einmal ein Ohr riskieren, denn für sie dürfte "Still Rising" unterhaltsames Futter sein. Ich selbst bleibe allerdings lieber bei den Helden der Szene, denn für einen wirkliche Volltreffer fehlen mir im Falle von STEELWINGS doch die zwingenden Hooks und großen Refrain
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs