STEIGNYR - Tales Of A Forgotten Hero
Mehr über Steignyr
- Genre:
- Folk Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Art Gates Records
- The Rise Of A Legend
- Dragon's Tales
- Trolls In Wars
- Forever Free
- Oak Of Wisdom
- Wind Of Revenge
- Celtic Land
- The Rage Of The King
- Tales Of A Forgotten Hero
- Steignyr
- Sword of Victory
- Wind Of Revenge (Orchestral Version)
Folk im opulentesten Output!
Die Zeiten, in denen südeuropäische Bands ihre Sounds mit Bombast zukleistern, schienen eigentlich der Geschichte anzugehören - im weitesten Sinne jedenfalls. STEIGNYR hat von dieser Entwicklung offenbar noch keine Notiz genommen, was unterm Strich auch gar nicht schlimm ist. Denn die opulenten Orchestrierungen, die man den Arrangements von "Tales Of A Forgotten Hero" gespendet hat, sind letzten Endes das Salz in der Suppe eines anständigen, kompositorisch ansonsten aber nicht allzu spektakulären Albums.
Die Iberer arbeiten auf ihrer neuen Veröffentlichung mit keltischen Einflüssen und dramaturgisch auffällig inszenierten Folk-Melodien, ergänzen ihren Output mit einigen Elementen aus dem deftigen Bereich, kompensieren die teils doch brachialen Riffs mit feenartigem weiblichen Gesang und greifen schließlich auf ein sehr großes Potpourri unterschiedlicher Klänge zurück, welches dem Album seine Vielseitigkeit garantiert. Allerdings sind die Hooklines auf "Tales Of A Forgotten Hero" nicht wirklich außergewöhnlich; hier und dort landet eine Melodie einen Treffer, in der Summe konzentriert man sich aber zu sehr auf das bombastische Rahmenprogramm, das gelegentlich an NIGHTWISH und Konsorten erinnert - zumindest was den Pomp angeht, mit dem Songs wie 'Wind Of Revenge' oder der Titelsong bestückt wurden. Inhaltlich wagt man ansonsten den schmalen Grenzgang zwischen Pagan Metal, Gothic, Folk und stellenweise auch Death Metal(-Gitarren), was an sich reizvoll klingt, in letzter Konsequenz aber auch nur dann überzeugt, wenn die Spannungsbögen ansprechend gestaltet sind. In gut der Hälfte der neuen Songs ist dies der Fall, in anderen Momenten jedoch verzerren die Spanier das Ganze mit Interludien und aufgeblähten Instrumental-Parts, die zwar konzeptionell sinnvoll erscheinen, manchmal aber eben auch viel Wirbel um Nichts machen.
Und dennoch: Würde man an der Basis bleiben, würde "Tales Of A Forgotten Hero" nicht zünden, weil das Album von seiner opulenten Ausgestaltung lebt. Eine schwierige Sache also, die der Celtic-Metal-Szene womöglich einen Impuls verleiht, ansonsten aber noch Aufwertungen beim Songwriting erfordert. Grundsätzlich gilt aber: Wer es gerne aufgepumpt mag, wird an "Tales Of A Forgotten Hero" sicherlich etwas finden!
Anspieltipps: Dragon's Tales, Celtic Land, Sword Of Victory
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes