STEINGRAB - Malum Genesis
Mehr über Steingrab
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Soundage Productions
- Release:
- 11.12.2020
- Unten
- Kain
- Sintflut
- Das große Spektakel
- Gottes Gnade (Hiob)
- Stadt des Schwelfes
- Asche
- Die Abkehr vom Licht
- o
Um einen originellen Ansatz bemühtes Album.
Die hessische Band STEINGRAB gehört zu den produktiven Vertretern ihres Fachs und hat im Dezember das fünfte Album innerhalb von sieben Jahren veröffentlicht. "Malum Genesis" ist ebenso wie seine Vorgänger im atmosphärischen Black Metal zu verorten. Die Produktion klingt nach Underground, aber keineswegs nach Nekrosound. Vor allem durch die sehr in den Vordergrund gemischten Gitarren tönt "Malum Genesis" sehr melodisch, für beinharte Black-Metaller kurz vor dem Schunkeln. Eine an sich originelle Zutat verhagelt mir bei deutschsprachigen Bands leider oft das Hörvergnügen: Gesang und gesprochene Worte wollen düster aus dem steinernen Grab gerufen einfach nicht zünden. Das sieben Minuten lange 'Sintflut' entwickelt nämlich eigentlich eine ansehnliche Dynamik, mich lenkt aber die Art des Gesangs zu sehr ab.
Es scheint, als würde der allein verantwortliche Mahr sich beim Songwriting an vielen Inspirationen düsterer Musik ergötzen. Die eingangs erwähnten Gitarren können auch atonal und entrückt wirken ('Gottes Gnade'), was den gesamten Song unweigerlich ganz anders klingen lässt als das knackig-eingängige 'Kain'. Eine konsequente Weiterführung des Vorgänger-Albums "Atlantis" also, dem schon Kollege Tobias das Pendeln zwischen diesen Polen attestiert hat. Wo dieser sich allerdings für das kommende Album mehr Experimente gewünscht hatte, kann ich mich nicht wirklich mit dem STEINGRAB-Sound anfreunden. Wenn so viele Mittel zur Verdichtung der Atmosphäre genutzt werden, wird die Luft plötzlich wieder ganz dünn.
Wer deutschen Black Metal mit solchen Stilmitteln mag, wird mit dem neuen STEINGRAB-Album eine gute Zeit haben. An meinen Black-Metal-Rezeptoren musiziert die Band zu sehr vorbei, macht dabei aber keinen schlechten Job.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Nils Macher