STELLA BLACKROSE - Death And Forever
Mehr über Stella Blackrose
- Genre:
- Female Fronted Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Target Records / Soulfood
- Release:
- 26.10.2012
- My Sanctuary
- Vultures Pt. II
- Feathers
- Propaganda
- Guts
- Death & Forever
- Mad Sky
- Morphine
- Rest Your Head In My Fire
- Shut The Moon Down
Dänemark kann nicht nur guten Aquavit produzieren!
STELLA BLACKROSE sind die neue Rock-Sensation aus Dänemark. Oder so ähnlich. Aus Dänemark bekommt man, die Band betreffend, ausschließlich gute bis sehr gute Bewertungen. Das macht stutzig, sind die Dänen auf einem Auge blind und sehr stolz auf ihre eigenen Künstler? Das passiert ja relativ oft in der Musiklandschaft. Vor allem in Ländern, die zwar gelegentlich echte Kracher hervorbringen, in der Regel aber nicht unbedingt für großartig harte Musik bekannt sind. "Death And Forever" ist der Nachfolger zum Debüt "Kiss The Dirt" der Band um Sängerin Rebecca Armstrong, aber wollen wir die schwarze Rose oder sind ihre Dornen zu groß?
Wenn man sich mit der Band und dem Album beschäftigt, taucht neben den normalen Genres Metal und Rock auch die Bezeichnung Powerpop auf. Eine interessante Beschreibung für "Now And Forever", kurios, aber auch nicht ganz falsch. Das Album bietet einen soliden, teils wirklich schönen Mix aus Rock und Metal und eine wundervolle Stimme, die eben manchmal auch als etwas aggressiverer Pop durchgeht. Fast schon als Alternative Rock geltende Nummern wie der Opener 'My Sanctuary' wechseln sich ab mit härteren Stücken, etwa dem etwas schleppenden 'Feathers'. Mal versucht Ms. (oder gar Mrs.?) Armstrong, frech und fies zu klingen (ein niedlicher Versuch, zweifellos). Grundsätzlich wirkt sie allerdings ein wenig zu emotionslos, was schnell in die Langeweile abdriften kann, denn die Songs sind überwiegend auf ihre Stimme ausgelegt, zwar gut strukturiert, aber auch nicht außerordentlich kreativ. In den besten Momenten schafft sie es, verführerisch zu klingen. Dann kommen die Riffs zurück und die ganze Nummer entwickelt sich zu einem ordentlichen, aber nicht großartigen Liedchen.
In 'Propaganda' erinnert die Stimme verflixt an Maria von den SAHARA HOTNIGHTS zu "Kiss & Tell"-Zeiten. Nicht das schlechteste Vorbild. Die rockige Attitüde des "Voll drauf los!" lassen STELLA BLACKROSE am besten auf 'Guts' heraus, der Titel sagt alles. Kleine Gitarrenleads schneiden durch die netten Riffs, Uptempo und ein mit mehreren Leuten unterlegter Refrain machen wirklich Spaß. Klares Highlight auf dem Album. Ich weise dezent auf das großartige Solo hin, sehr kurz, aber sehr fein. Überhaupt wird die Scheibe ab 'Guts' eine Spur besser als die erste Hälfte. Die Strukturen sind ausgereifter, die Melodien feiner und auch Rebeccas Gesang nimmt deutlich an Emotionen und Abwechslung zu. Der Titeltrack ist das beste Beispiel, weniger Arschtreten als im Song zuvor, die Gitarrenarbeit gerade vor dem Refrain überzeugt allerdings sofort und so setzt sich die zweite Hälfte fort. Da wünscht man sich eigentlich eine Vinyl-Version, das spart das Skippen. Wird’s mal etwas gediegener, artet das aber nicht in Balladenform mit Herzschmerzstrophen inkl. Akustikgitarre und viel Kitsch aus. Die Musik bewahrt sich die Coolness und Riffs zu jeder Zeit.
"Death And Forever" ist ein gutes Album geworden. Ein solides, würdiges zweites Album, das durchaus Spaß macht und seine Glanzlichter hat. Dabei überwiegt die zweite Hälfte des Albums eindeutig, man sollte sich also bis dahin durchhören und wird im Anschluss belohnt. Dänemark, das Land des lecker schmeckenden Aquavits, kann berechtigt stolz sein. Rebeccas Leistungen am Mikro sind gut, nicht herausragend, aber mit Luft nach oben.
Die Band hat die Chance, sich zu entwickeln. Auf den beiden nun erschienenen Alben kann man zumindest aufbauen. Man darf gespannt auf die Livedarbietung der Songs warten, nun besitzt man ja genügend Material, um ein größeres Set füllen zu können.
Für Fans von DIE HAPPY und Freunde von Metal mit weiblichem, klarem, fast alternative-ähnlichem Gesang eine Empfehlung. Andere hören sich mal bei Gelegenheit im Internet die Anspieltipps an.
Anspieltipps: Feathers, Guts, Death & Forever, Morphine
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Dennis Hogrefe