STENCH OF STYX - The Serpent Aeon
Mehr über Stench Of Styx
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Serpent Elite Records
- Release:
- 20.06.2009
- Pars Corporis Principis
- Eyes Of Eternity
- Thy Earth
- I Am Wasteland
- Embers, Phoenix, Rebirth
- Tidal Blessing
- Drowning In The Serpent's Eye
- Abstract Horror Vortex
Interessantes Black-Metal-Debüt aus Westfalen. Mit etwas Feinschliff könnte aus der Band echt was werden.
Aus Bielefeld kommt die junge Black-Metal-Band STENCH OF STYX, die mit "The Serpent Aeon" dieser Tage ihr erstes vollständiges und zugleich selbst produziertes Album auf die Menschheit loslässt. Von einem in schwarz und weiß gehaltenen und mit Doré-Kunstwerk versehenen Cover geziert, gibt sich die Scheibe vom langen, getragenen Intro an in Sachen Produktion garstig und muffig. Alte Schule des schwarzen Stahls? Ja, vielleicht. Vielleicht auch einfach "Low Budget", doch das eine schließt das andere ja nicht aus.
Wenn bei 'Eyes Of Eternity' die Geisterleads singen, dann wisst ihr, dass der Sound hierzu passt; wird indes das Tempo angezogen und des Schlagzeugs Klöppelei in den Vordergrund gerückt, dann ist der Sound doch etwas schwach auf der Brust und lässt die kehligen, aber ausdrucksstarken Vocals von Frontmann Gravlagd etwas zu stark in den Hintergrund treten. Es gibt im klanglichen Bereich also noch ein bisschen Verbesserungsbedarf - nicht, weil das Album unpassend klänge, sondern weil etwas mehr Ausgewogenheit im Mix den Songs einfach mehr Kontur verleihen würde.
Die Songs sind nämlich allzeit aller Ehren wert, wenn auch die Suche nach einem eigenen, individuellen Stil noch anzuhalten scheint. 'Thy Earth', bei welchem GEISTs Cypher D. Rex einen Gastauftritt hat, geht mit den ausgedehnten Blasts und in der zweiten Hälfte sehr schönem Tempowechsel in gemäßigtere Gefilde nämlich einen etwas anderen Weg. Gesanglich erinnert mich Cypher hier ein wenig an Bjørn Dencker Gjerde (alias Draug Aldrahn, ex-DØDHEIMSGARD und THE DEATHTRIP).
Den Vergleich zu den Letzteren oder zur Frühphase der Ersteren ('Kronet Til Konge') finde ich bezogen auf STENCH OF STYX auch musikalisch nicht gänzlich unpassend, was ausschließlich als Kompliment gemeint ist. Auch das rauhe, dezent rockige 'I Am Wasteland' und das stampfende, rhythmische 'Embers...' unterstreichen diesen positiven Eindruck, wobei hier etwas viel Perseveration zu Buche schlägt. Das melodische 'Tidal Blessings' lässt nochmal den Daumen hoch gehen, bevor die Scheibe mit zwei weiteren Songs solide endet: Groovend und dynamisch bei 'Drowning...' und entrückt, mit passend eingesetztem Klargesang und gesprochenen Passagen beim abschließenden 'Abstract Horror Vortex', das für mich des Albums Highlight ist.
Was würde ich mir von STENCH OF STYX wünschen? Nun, ein wenig mehr Feinschliff im Sound, der aber bitte nicht dazu führen soll, dass die Band steril, avantgardistisch oder poliert klingt. Das Räudige und Archaische im Sound ist prinzipiell schon gelungen, doch könnte durch eine etwas differenziertere Produktion sowohl der Gesang mehr Nachdruck erhalten, als sich auch das Riffing in seinen zahlreichen perseverativen Momenten als durchschlagskräftiger erweisen. Einstweilen dennoch ein nettes Full-Length-Debüt mit Seele und guten Ansätzen, das auf zukünftige Steigerungen hoffen lässt.
Anspieltipps: Abstract Horror Vortex, Thy Earth, I Am Wasteland, Tidal Blessings
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle