STEREOTYPICAL WORKING CLASS - Every Cloud Has A Silver Lining
Mehr über Stereotypical Working Class
- Genre:
- Alternative Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Klonosphere Records
- Talkers Are Not Doers
- Soon Enogh
- Walking Over You
- The Best That I Can
- Song For Kepler
- Your Own Way
- More Than A Man
- Perfect Frame
- Live And Learn
- Truth Or Consequences
- Friendly Fire
- Something Good
- Dead Men Walking
Eigenwillige Alternative-Mixtur einer eigenbrödlerischen Band.
Wollte man den Herren von STEREOTYPICAL WORKING CLASS etwas Böses, würde man behaupten, die Band aus Lyon würde ihre Fühler in alle Richtungen ausstrecken, keinen Weg aber auch konsequent bis zum Ende verfolgen. Sieht man die Sache indes positiv, dürfen Begrifflichkeiten wie Experimentierfreude die Diskussion begleiten oder gar der Hang zur Innovation. Und dies ist der Pfad, den auch der Rezensent gehen möchte - denn auf "Every Cloud Has A Silver Lining" wird die Mainstream-Attitüde mit vielen Pfeilspitzen in die einzelnen Sub-Genres noch einmal ganz anders definiert!
Die Franzosen sind den emotionalen Ergüssen diverser Modern-Rock-Bands immer wieder sehr nahe, vor allem in den ruhigeren Momenten der neuen Scheibe. 'Live And Learn' und auch 'Friendly Fire' sind in diesem Sinne richtig tolle Semi-Balladen mit einer feinen Hookline, jedoch ohne den schmalzigen Background, den man aus Nordamerika bei ähnlichen Strukturen gerne zu hören bekommt. Und gerade hier zeigt die Band, dass zu den herkömmlichen Acts und dem eigenen Sound doch eine sehr angenehme Distanz herrscht, weil die Schema-F-Geschichte bei STEREOTYPICAL WORKING CLASS keine Verwendung findet.
Doch auch in den rockigen Tracks von "Every Cloud Has A Silver Lining" bewegen sich die Westeuropäer nicht in den bekannteren Fahrwassern. Die experimentellen Arrangements haben etwas Eigenbrödlerisches an sich, weil sie lebendig und rockig bleiben, dann aber auch eine gewisse progressive Linie verfolgen, die nicht nur durch die vielen Breaks und feinen Twists gekennzeichnet ist, die man in Songs wie 'Soon Enough' oder 'Song For Kepler' angeboten bekommt. Es ist einfach das eigenwillige Stimmungsbild, gekoppelt mit den vielfältigen Überraschungsmomenten, welches hier den Unterschied macht. Da ist was Bedrückendes in der Pipeline, während an anderer Stelle fast schon punk-rockig mit positiver Attitüde musiziert wird. Wechselseitige Emotionen und kontrastreiches Songwriting sind die Argumente, mit denen die Franzosen ihre eigene Nische öffnen. Und in diesem neuen Kleinabteil der alternativen Rockmusik macht die Band einfach einen tollen Job, lädt zu einer interessanten Entdeckungsreise ein und öffnet einen immer weiter wachsenden Kosmos mit fortschrittlich umgesetzten, musikalischen Ideen. Es braucht seine Zeit, bis das Ganze wirkt. Aber dies tut es dann umso mehr!
Anspieltipps: The Best That I Can, Live And Learn, Truth Or Consequences
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes