STICK MEN - Deep
Mehr über Stick Men
- Genre:
- Instrumental Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Unsung (Galileo)
- Release:
- 22.03.2013
- Nude Ascending Staircase
- On/Off
- Cusp
- Hide The Trees
- Crack In The Sky
- Horatio
- Concussion
- Sepia
- Whale Watch
Bis einer weint.
Hoch lebe das Gefrickel. "Deep" ist bereits das dritte Album der Fingerkünstler Tony Levin, Pat Mastelotto und Markus Reuter. Eine gewisse Nähe zum Material von KING CRIMSON lässt sich alleine schon aufgrund der Besetzung kaum abstreiten. Tony Levin wird zwar auch als Sänger gelistet, STICK MEN ist aber über weite Strecken reine Instrumentalmusik. Spezielle Musik für eine spezielle Klientel.
Es wäre ein Leichtes, "Deep" als periphäres KING-CRIMSON-Album zu brandmarken. Genau das sollte man meines Erachtens aber nicht tun. Ebenso wenig bieten sich Vergleich mit dem LIQUID TENSION EXPERIMENT an. Und zwar aus mehreren Gründen. Zum einen biedert man sich klangtechnisch nicht zu stark an die genannten Bands an oder versucht, im Fahrwasser der jeweiligen Erfolgsrezepte zu fahren. Zweitens, und das wiegt für meinen Geschmack deutlich schwerer, bewegt man sich nicht auf dem gleichen Qualitätsniveau.
In der Tat, so sehr ich ein Freund nerdiger Frickeleien und Griffbrett-Masturbation bin, so sehr langweilt mich "Deep" über viele Strecken. Da werden Hooks und ganze Passagen wiedergekäut, bis sie auch mein Hamster pfeifen kann. Ohne Gesang achtet man nunmal noch mehr auf die Instrumente, und dass ausgerechnet das fade Songwriting der Schwachpunkt dieser Platte sein würde, hätte ich vorher nie gedacht.
Darüber können weder wie handwerklichen Fähigkeiten der Musiker noch die einigermaßen sexy angehauchte Kauzigkeit von Nummern wie 'Cusp' hinwegtäuschen. Es war nicht gerade einfach, sich "Deep" mehrmals in die Gehörwände zu schrauben. Man glaubt gar nicht, welche Tätigkeiten auf einmal ihren Reiz bekommen, wo man doch eigentlich gebannt vor den Lautsprechern sitzen und ein Review schreiben sollte. Meine Fenster sind jetzt auf jeden Fall blitzeblank, die neu gekauften Scheiben fein säuberlich ins Regal sortiert und alle lose herumliegenden Kabel aufgerollt und verstaut.
Wenigstens dazu hat mich der aktuelle STICK-MEN-Output bewegen können. Für mehr als 6,5 Punkte reicht das allerdings nicht. Das nennt man dann wohl "Perlen vor die Säue werfen".
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Nils Macher