STIGMA - When Midnight Strikes!
Mehr über Stigma
- Genre:
- Melodic Death Metal
- Label:
- Pivotal Alliance/Twilight
- Release:
- 28.03.2008
- Walpurghis Night (Intro)
- I Am Dracula
- Silver Bullets And Burning Crosses
- To Be Really Dead ... That Must Be Glorious!
- Flesh Ritual
- Beneath The Crown Of Eternal Night
- Blood, Your Precious Blood!
- A Call For Vengeance
- Walking The Fields Of Apocalypse
- Sons Of Midnight
- Epitaph Of Pain (Bonustrack)
Yeah! Wirkt "When Midnight Strikes!" zunächst wie eine recht gleichförmige moderne Extrem-Platte in der Grauzone zwischen Death und Thrash Metal - Dreißig-Sekunden-Sample-Hörer müssen erst gar nicht den Aufwand betreiben, in den Longplayer reinzulauschen, da das Urteil sowieso in Richtung "aggro, aber langweilig" gehen würde -, entwickelt es nach einigen Runden echte Anziehungskraft. Die Spielfreude des jungen Quintetts STIGMA reißt mit, das Energielevel ist immer im bedenklichen Bereich, und Sänger Stefano Ghersi strapaziert seine Stimmbänder am Rande eines Faserrisses (hoffentlich hat er einen guten Tee im Giftschrank).
Wie es sich bei Songs, die auf einem Debüt stehen, gehört, schießen einige technische Finessen aus den Boxen. Insbesondere die Gitarristen Morgan Ferrua und Andrea Bailo legen ungehemmt los und wollen zeigen, was sie auf dem Kasten haben. Alle Töne, die in den Riffs theoretisch untergebracht werden konnten, wurden auch eingearbeitet, und alle Songparts, die irgendwie verfügbar waren, wurden zusammengepuzzelt. So etwas kann schnell in Kopflosigkeit münden und die Auseinandersetzung mit Erstlingswerken anstrengend werden lassen. Aber die Italiener haben alles fest im Griff. Mit 'I Am Dracula', einem feinen Klampfensturm, dem live sicher gut zündenden 'Silver Bullets And Burning Crosses', der teilweise in Black-Metal-Sphären verschwindenden Geschwindigkeitsattacke 'Flesh Ritual', dem atmosphärisch-düsteren, aber immer noch mächtig wütenden 'Blood, Your Precious Blood!' und dem mit dem bösartig gekeiften Schlachtruf "This is my call for vengeance!" startenden - logisch! - 'A Call For Vengeance' verschaffen sie sich eine gute Ausgangsposition für kommende Platten.
Das Fehlen eines Hits, der anderen (sehr viel durchschnittlicheren) Bands gute Absatzzahlen bescherte, kann man verschmerzen, weil es immer noch jede Menge Vernünftiges auf diese Scheibe geschafft hat. Und so schleicht sich "When Midnight Strikes!" oft unauffällig in den Player und hält sich dort. Wer Bock auf ein fieses und verdammt schnelles Melo-Death-Album hat, Kapellen wie DARKEST HOUR mag oder bei HEAVEN SHALL BURN die Geschwindigkeit vermisst, sollte testen, ob sich ein ähnlicher Effekt einstellt.
Anspieltipps: Silver Bullets And Burning Crosses, I Am Dracula
- Redakteur:
- Oliver Schneider