STIGMATIZED - Whispers Of The Dead
Mehr über Stigmatized
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Yonah Records / Alive
- Release:
- 26.03.2010
- The Fall
- Love And Blood
- Whispers Of The Dead
- Time Bomb
- Impulse
- Disturbance Of Equilibrium
- Carved In Bone
- The Addicted
Kutte raus, Matte kurz durchschütteln und fertig machen für ein Thrashgewitter der guten alten Sorte. Thrash On!
STIGMATIZED kommen aus der Pfalz, treiben seit mehr als fünfzehn Jahren bereits ihr Unwesen im metallischen Untergrund und veröffentlichen mit "Whispers Of The Dead" nun ihr drittes Album. Bisher waren mir die Jungs vollkommen unbekannt, was sich jedoch jetzt schlagartig geändert hat. Willkommen in meinem Leben.
Das Quintett fühlt sich seit Anbeginn im klassischen Thrash-Metal-Kosmos zuhause und hat im Laufe der Jahre mal mehr, mal weniger Death-Metal-Elemente ihrem Sound hinzugefügt. Auf dem aktuellen Werk hat man sich aber vor allem auf ein Thrashgewitter konzentriert und frönt damit der Liebe zu alten Helden der Achtziger. Das Gitarrenduo Ralf Strzalka und Martin Gerloff rifft sich auf konstant hohem Niveau durch die acht Songs und auch die melodischen Soli sind ganz klar im grünen Bereich. Die Rhythmussektion um Schlagzeuger Christian Krämer und Bassist Thorsten Schneiders hat auch seine Hausaufgaben mit Bravour erledigt, so dass es rein technisch eigentlich nichts zu bemängeln gibt. Diskutieren kann man da schon eher über die Songwritingqualitäten, denn mir sind die Stücke teilweise zu lang geraten, der Fluss wird durch viele kurze Breaks und Abschläge über die Maßen unterbrochen und auch die ganz großen Raffinessen und Refrains fehlen (noch). Trotzdem variiert man, obwohl sehr gleichförmig über die volle Distanz, geschickt das Tempo, die Musik kracht an allen Ecken und Enden und mit jeder Faser atmet das Album den Vibe des goldenen Thrashjahrzehnts.
Sänger Michael Lay könnte theoretisch direkt per Zeitreise aus den Achtzigern importiert worden sein, denn sein Organ erinnert sehr stark an den jungen Russ Anderson, Mille oder auch Schmier. Dabei achtet er leider noch zu wenig auf Abwechslung, Rhythmik und Dynamik, was ihn auf Dauer recht anstrengend werden lässt. Das tiefe Gebrüll in bösen Death-Metal-Regionen steht dem jungen Mann dagegen sehr gut, nur sind mir die häufigen Wechsel zwischen Growls und Gekreisch innerhalb eines Songs ein bisschen zu viel. Da sollte man sich auf gelegentliche Akzente beschränken. Ein großes Manko von "Whispers Of The Dead" sind die fehlenden Wiedererkennungswerte, die nicht vorhandenen Hooks. Auch im Thrash Metal sind große Refrains, egal ob geshoutet oder gesungen, überlebensnotwendig. Nachsitzen.
Ansonsten kann ich die dritte Scheibe von STIGMATIZED nur allen Thrashfanatikern wärmstens empfehlen, denn hier wird an der Rübe geschraubt bis der Arzt kommt. Die fette Produktion aus dem Hause "Soundloge Studio" sollte hier ebenfalls noch einmal erwähnt werden, hievt sie doch das Album definitiv in die Bundesliga. Antesten.
Anspieltipps: The Addicted, Disturbance Of Equilibrium, Whispers Of The Dead
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Chris Staubach