STILLA - Ensamhetens Andar
Mehr über Stilla
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Nordvis Produktion
- Release:
- 01.02.2014
- Vandring Utan Spår
- Ensamhetens Andar
- Till Slutet
- Själavrängaren
- Hjärta Av Sten
- Tillägnan
- Skuggornas Dop
Auch Black Metal kann noch originell klingen
In einem Moment glaubt man, STILLA bzw. das neue Album "Ensamhetens Andar" ist der Beweis dafür, dass melodischer Black Metal, wie er in den 90ern Hochkonjunktur hatte, immer noch Akzente setzen kann. Im nächsten Augenblick wiederum ist man sich sicher, dass progressive und sperrige Elemente, wie sie hier aufgeboten werden, viele Fans der damaligen Stunde(n) davon abhalten werden, direkt blind einzusteigen - denn bei allen typischen Versatzstücken, die man in den sieben neuen Stücken entdecken kann, entwickeln die Schweden den 'herkömmlichen' Sound in vielen kleinen Nuancen konsequent weiter.
Es sind vor allem die Dissonanzen, auf die sich das aktuelle Werk gründet. Ähnlich wie seinerzeit beim gefeierten Debüt "Till Stilla Falla" arbeitet die Band mit ungewöhnlichen, erstmal nicht sofort sichtbaren Kontrasten, die erst nach mehrfacher Beschallung so richtig ins Gedächtnis schießen. STILLA ist verroht und zielstrebig, dann wieder eigenwillig und völlig gegensätzlich. Sind es anfangs noch rabiate und ungezügelte Uptempo-Arrangements, die das Album schnell in Richtung der Klassiker aus dem vorletzten Jahrzehnt rücken lassen, kämpft man später mit fast schon doomigen Passagen, die immer wieder von einem mächtigen Break zerrüttet oder aber von einer Todesblei-Dampfwalze kurzzeitig entkrampft werden, bevor dann das Spiel mit besagten Dissonanzen (auffällig hier vor allem die geschickt eingeflochtenen Keyboards) wieder von vorne beginnt.
Die Schweden nehmen sich derweil gleich des öfteren das Recht heraus, ihre Songs in die Länge zu ziehen, ohne dabei jedoch spürbare Längen einzubauen. Ständig ist Bewegung in der Sache, das Songwriting ist definitiv abwechslungsreich, und auch wenn sich die Band oftmals gegen genretypische Konventionen sperrt und so zum Beispiel nicht jedwede Option zur Raserei nutzt, bleibt eine Menge Vertrautes bestehen.
STILLA ist bereits seit dem Erstling ein echter Geheimtipp in der wiederbelebten nordischen Black-Metal-Szene. Und schaut man konkret nach Schweden, wo MARDUK seit geraumer Zeit ein einsames Dasein an der finsteren Spitze fristet, ist die Band spätestens mit dem Release des zweiten Albums eine lohnenswerte, richtig starke Alternative!
Anspieltipps: Vandring Utan Spår, Tillägnan
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes