STILLBORN - Netherworlds
Mehr über Stillborn
- Genre:
- Gothic Metal / Doom Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Black Lodge
- Release:
- 28.06.2024
- Neophyte
- Children of Darkness
- Dead Black Woods
- Katharsis
- Abigail
- Albino Flogged In Blue
- Lusus Naturae
- Motherland
- We Monkey
- When The End Begins
Lähmender Start, beruhigend gutes Finale.
Im skandinavischen Gothic/Doom-Underground ist STILLBORN seit geraumer Zeit eine treibende Kraft und einer der wenigen Acts, bei dem die frühen 90er immer noch die größte Inspiration für die musikalische Selbstverwirklichung liefern. Nach dem recht erfolgreichen letzten Album greifen die Schweden auf "Netherworlds" nun wieder nach den düsteren Sternen, benötigen aber ungewohnt lange, um den zähen Fluss ihres Materials in Schwung zu bringen und verschlafen den Auftakt des zehn Songs starken neuen Werkes dann auch mal gehörig.
In Stücken wie 'Neophyte' und 'Children Of Darkness' pocht die Truppe zwar ganz klar auf ihre Wurzeln, hat aber vor allem beim Gesang Schwierigkeiten, die düsteren Fragmente ebenso bewegend an den Mann zu bringen, wie es in den später folgenden Nummern geschieht. Und auch 'Dead Black Woods' und 'Katharsis' sind noch ein weites Stück davon entfernt, als heilger Gral im verschleppten Gothic Metal anerkannt zu werden, weil hier die sphärischen Komponenten nicht greifen und die Songs ein wenig vor sich hin siechen.
Dass STILLBORN noch einmal die Kurve bekommen würde, erscheint zu diesem Zeitpunkt mehr als unwahrscheinlich, jedoch sorgen die Schweden in der zweiten Albumhälfte doch noch für einige angenehme Überraschungen, allen voran im riffbetonten 'Lusus Naturae', im epischen 'Motherland' und im vampiresk anmutenden 'We Monkey', dessen Horror-Backings ein bisschen Filmscore-Attitüde ins Geschehen bringen. Warum nicht gleich so?
Dass Licht und Schatten dieses Album beschreiben, ist in Konsequenz eigentlich gar nicht notwendig, denn über die Qualitäten von STILLBORN lässt sich gerade im Schlussdrittel absolut nicht streiten, so dass vor allem Liebhaber der ersten PARADISE LOST-Platten hier ein paar neue Höhepunkte erleben dürfen. Doch die Skandinavier bringen es leider nicht flächendeckend auf den Punkt, müssen zu Beginn reichlich Lehrgeld zahlen und können daher auch nicht ganz an das starke "Nocturnals" anknüpfen. Eine Empfehlung geht daher auch nur an Fans der Band!
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes